Kauf

QSC erwirbt Mehrheit an Broadnet

Kölner bauen margenstarkes Unternehmenskunden-Geschäft aus
Von Björn Brodersen

Der unabhängige DSL-Anbieter QSC hat einen Mehrheitsanteil von 67 Prozent an der Broadnet AG erworben. Mit dem Aktienkauf will das Kölner Unternehmen sein margenstarkes Kerngeschäft mit Unternehmenskunden weiter ausbauen. Die Broadnet AG hat im vergangenen Jahr 96 Prozent ihres Umsatzes in Höhe von 36,8 Millionen Euro mit Unternehmen sowie Wiederverkäufern und erzielte dabei insgesamt ein EBITDA in Höhe von 4,6 Millionen Euro. Die Umsatzausweitung von 31 Prozent im Gesamtjahr 2005 und von 50 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres wurde dabei hauptsächlich auf die positive Entwicklung in den Produktbereichen VPN und Voice over IP (VoIP) zurückgeführt.

Mit der Mehrheit an dem Hamburger DSL-Anbieter erwirbt QSC indirekt auch ein modernes SDSL-Netz mit knapp 600 Hauptverteilern und einem Wireless Local Loop-Netz in 42 Regionen. Mehr als 160 Hauptverteiler davon ergänzten das bestehende QSC-Netz, so das Unternehmen, so dass die QSC-Gruppe künftig direkt und indirekt Zugang zu über 1 200 Hauptverteilern in mehr als 140 deutschen Städten verfüge. Dabei bilde insbesondere die Richtfunktechnik (Wireless Local Loops), über die Broadnet auch Gewerbegebiete in der Peripherie von Ballungsräumen breitbandig mit Internetzugang versorgt, eine sinnvolle Erweiterung der Netzabdeckung von QSC, heißt es in einer heutigen Mitteilung weiter.

QSC hebt Umsatzprognose an

"Wir gewinnen so Zugang zu einer Vielzahl neuer Unternehmenskunden, die sich über DSL nur schwer erschließen lassen", erklärte QSC-Vorstandsvorsitzender Bernd Schlobohm heute. "QSC zählt heute zu den führenden VPN-Anbietern in Deutschland und diese starke Stellung wird auch Broadnet zusätzliche Dynamik verleihen." Zugleich ergänze die Kompetenz von Broadnet im VPN-Geschäft, bei Direktanschlüssen von Unternehmen und im VoIP-Markt sehr gut das Kerngeschäft der Kölner.

Mit Übernahme der Mehrheit wird QSC nach eigener Aussage auch Broadnet in ihrem Rechnungswesen konsolidieren. Daher hebt das Kölner Unternehmen seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr an: Das Unternehmen erwartet jetzt für 2006 einen Umsatzanstieg von mindestens 36 Prozent auf über 265 Millionen Euro. Bisher war ein Umsatz von mehr als 240 Millionen Euro geplant. Trotz der erhöhten einmaligen Kosten im Zusammenhang mit dem Kauf der Gesellschaft sowie der geplanten Kosten zur Hebung von Synergien in diesem Jahr, bleibt QSC bei ihrer bisherigen EBITDA-Prognose von 15 bis 20 Millionen Euro für das Gesamtjahr 2006.