Schallmauer

2006 sollen erstmals eine Milliarde Handys verkauft werden

Handymarkt wächst weiter, Hersteller-Profite nicht unbedingt
Von Christian Horn

Im Jahr 2006 sollen weltweit erstmalig mehr als eine Milliarde Handys verkauft werden. Das prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Strategy Analytics [Link entfernt] . Im vergangenen Jahr waren Strategy Analytics zufolge 817 Millionen Handys verkauft worden. Die Marktforscher begründen ihre Vorhersage mit den starken Zuwachsraten, die die Mobiltelefon-Branche im ersten Quartal des laufenden Jahres verzeichnen konnte. Demnach lag mit 229 Millionen die Zahl der weltweit verkauften Handys um 31,4 Prozent über den Vergleichszahlen des Vorjahresquartals, berichtet der Strategy Analytics-Report zum weltweiten Handymarkt im ersten Quartal 2006.

Die Marktforscher geben allerdings zu bedenken, dass besonders durch den harten Preiskampf im Niedrigpreis-Segment vor allem in den rasant wachsenden Entwicklungsländern, das robuste Wachstum nicht zwangsläufig in wachsende Profite umgemünzt werden könne. "Es ist wichtig anzumerken, dass das starke Wachstum bei den Verkaufszahlen nicht für alle Hersteller gesunde Profite bedeutet", sagt Neil Mawston, Direktor der Abteilung Wireless Device Strategies bei Strategy Analytics. Besonders Motorola, Samsung und LG würden hier unter Druck geraten, erklärt Mawston.

Nokia baut die Marktführerschaft leicht aus

Dem Strategy Analytics-Bericht zufolge konnte Nokia seine Marktführerschaft leicht ausbauen und liegt mit 32,8 Prozent Marktanteil im ersten Quartal des laufenden Jahres knapp 2 Prozent über dem Vorjahreswert von 30,9 Prozent Marktanteil. Dies entspricht 75,1 Millionen verkauften Nokia-Handys im ersten Quartal 2006 gegenüber 53,8 Millionen im Vergleichsquartal des Vorjahres.

Im Gesamtjahr 2005 soll Nokia 264,9 Millionen Mobiltelefone verkauft haben. Motorola dagegen konnte seine Position als Zweitplatzierter im weltweiten Handymarkt ausbauen. Der Marktanteil des amerikanischen Hersteller stieg von 16,5 Prozent im ersten Quartal 2005 auf 20,1 Prozent im ersten Quartal 2006. In Stückzahlen entspricht dies einer Steigerung von 28,7 auf 46,1 Millionen verkaufte Handys. Insgesamt konnte Motorola im Jahr 2005 146 Millionen Mobiltelefone absetzen.

Verlierer des Jahres 2005 sind die kleineren Hersteller

Die Nummer drei im weltweiten Handymarkt, Samsung, verkaufte im ersten Quartal des laufenden Jahres 29 Millionen Mobiltelefone, was einem Markanteil von 12,7 Prozent entspricht. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte Samsung mit 24,5 Millionen Handys noch einen Marktanteil von 14,1 Prozent eingenommen. Samsung erreichte im Jahr 2005 eine Gesamt-Verkaufszahl von 102,9 Millionen Handys.

Die Marktanteile der Hersteller LG und Sony Ericsson blieben mit einer leichten Zunahme von jeweils 0,4 Prozent vergleichsweise konstant, während die absoluten Verkaufszahlen im allgemeinen Wachstumstrend zulegten. So steigerte LG seine Verkaufszahlen vom ersten Quartal 2005 auf das erste Quartal 2006 von 11,1 auf 15,6 Millionen Handys wobei der Marktanteil von 6,4 auf 6,8 Prozent stieg. Sony Ericsson erhöhte seinen Marktanteil von 5,4 auf 5,8 Prozent mit einer Steigerung der Verkaufszahlen von 9,4 auf 13,3 Millionen verkaufte Geräte.

Die Verlierer des Jahres 2005 sind die kleineren Hersteller, die in der Strategy Analytics-Statistik zusammengefasst unter "Andere" rangieren. Sie verloren im ersten Quartal 2006 im Vergleich zum Vorjahresquartal ganze fünf Prozentpunkte und rutschten beim Marktanteil von 26,8 auf 21,8 Prozent ab. Die Verkaufszahlen der kleineren Hersteller stiegen von 46,6 auf 49,8 Millionen Geräte.