Preiskampf

Strato erweitert VoIP-Flatrate auf Mobilfunknetze

DSL-Neukunden zahlen 29,90 Euro, DSL-Wechsler 89,90 Euro
Von Thorsten Neuhetzki

Der Berliner Webhoster und DSL-Anbieter Strato erweitert seine Voice-over-IP-Flatrate. Wie das Unternehmen mitteilte, können die Kunden bei Strato nun nicht nur eine Flatrate für Gespräche ins deutsche oder europäische Ausland buchen, sondern auch eine Flatrate für Gespräche in die deutschen Mobilfunknetze. Der Preis, mit dem Strato für diesen Tarif werben wird, ist kämpferisch. Der monatliche Preis liegt bei 29,90 Euro. Buchbar ist dieser Tarif jedoch nur für DSL-Einsteiger. Nach Darstellung von Strato sind etwa zwei Drittel des Marktes für den Provider DSL-Neukundengeschäft. Somit sei der DSL-Einsteiger-Tarif für viele der potenziellen Neukunden interessant. DSL-Einsteiger, die darüber hinaus auch noch ins europäische Ausland sowie nach Kanada und in die USA telefonieren wollen, zahlen 10 Euro mehr.

Ungleich teurer wird es für jene Kunden, die von anderen DSL-Providern kommen, also keine DSL-Neukunden sind. Hier verlangt Strato dann monatliche Kosten von 89,90 Euro für die Flatrate ohne Auslandsgespräche und 99,90 Euro bei der Flatrate mit Europagesprächen. Möglich sei, dass man diese hohen Entgelte später einmal nach unten anpasst. Gültig ist der Tarif jedoch immer nur in Kombination mit einem Strato-DSL-Anschluss mit mindestens 2 MBit/s und einem DSL-Tarif.

Strato: "Für uns rechnet sich der Tarif"

Ob sich gerade die Billigflatrates für den Anbieter lohnen, bleibt abzuwarten. Denn die Kosten, die Strato für Gespräche in die deutschen Mobilnetze zahlen muss, liegen bei 12 Cent pro Minute. Nach etwa 250 Gesprächsminuten ist der Monatsbetrag von 29,90 Euro damit aufgebraucht. Aufgrund dessen, dass die Strato-Geschäftsleitung auch Geschäftskunden an sich binden möchte und ihnen sogar vorschlägt, ihre Festnetzrufnummer per Flatrate zum Mobilfunk umzuleiten, dürfte sich dieser Tarif nicht lange halten.

"Wir wollen Innovationsführer werden", sagte ein Unternehmenssprecher im Gespräch mit teltarif. Es würde sich für das Unternehmen rechnen, diesen neuen Tarif anzubieten. "Für den Fall, dass sich der Tarif für uns doch nicht rechnen sollte und wir ihn einstellen müssten, würden wir den Kunden fristgerecht zum Ende der Vertragslaufzeit kündigen", hieß es weiter. Diese Vertragslaufzeit ist an den DSL-Vertrag gekoppelt. Allerdings haben die Kunden nach sechs Monaten die Möglichkeit, die Flatrateoption zu wechseln.