Internet Telefonie

Microsoft: Kleine Unternehmen bei VoIP sehr zurückhaltend

Investitionsbereitschaft stabil - Angst vor Viren
Von Georg Stanossek

Kleine Unternehmen halten sich beim Telefonieren über das Internet noch sehr zurück. Derzeit setzen erst elf Prozent der Kleinunternehmen eine Voice-over-IP-Lösung (VoIP) ein. Nur 14 Prozent zeigen Interesse an der Einführung der Internet-Telefonie. Doch nahezu jedes Unternehmen, das seine Telefongespräche über das Internet führt, ist mit dieser Technologie zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Marktstudie der Microsoft Deutschland GmbH in Kooperation mit TechConsult, die kleine Unternehmen in Deutschland zu ihrer wirtschaftlichen Lage und Investitionsbereitschaft befragt. Die vollständigen Ergebnisse der Studie können unter der Adresse www.kleineunternehmen.de [Link entfernt] abgerufen werden.

Für März prognostizieren die Kleinunternehmen einen deutlichen Umsatz-Aufschwung. Optimistisch zeigt sich insbesondere der Handel, der saisonbedingt einen Index von 166 Punkten erwartet. Wie schon in den Vormonaten sind auch im Februar die Gesamtausgaben in Informationstechnologie und Telekommunikation (IT/TK) wieder gestiegen. Vor allem die Handelsbetriebe modernisieren ihre IT-/TK-Infrastruktur und aktualisieren ihre Webshop-Lösungen. Auch IT-Services werden von kleinen Unternehmen vermehrt in Anspruch genommen. Differenziert nach IT-Segmenten blieben die Investitionen der befragten Unternehmen in IT-Infrastruktur im Februar relativ konstant. Zu diesem Bereich gehören unter anderen die Ausgaben für mobile Endgeräte wie Notebooks, Handhelds und Smartphones.

Viele kennen VoIP noch nicht

Das Fokusthema des "Trendbarometers für kleine Unternehmen" im Februar lautet "Voice over IP" (VoIP). Das Telefonieren über das Internet hat bei den kleinen Unternehmen aktuell noch keinen allzu großen Stellenwert. Nur elf Prozent der befragten Unternehmen nutzen derzeit die Internet-Telefonie. In fast jedem zweiten Kleinunternehmen ist der Einsatz der Internet-Telefonie allerdings auch bis Ende 2007 nicht geplant. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Das Gros der Befragten sieht keinen Bedarf, viele haben sich mit diesem Thema noch zu wenig befasst und halten die Technologie für noch nicht ausgereift. Einige Befragte zeigen sich grundsätzlich skeptisch gegenüber Veränderungen. 27 Prozent der befragten Kleinunternehmer haben bisher noch nichts davon gehört und kennen VoIP überhaupt nicht. Immerhin glauben aber 30 Prozent der Kleinunternehmer, dass VoIP die klassische Telefonie auf die Dauer von fünf Jahren ersetzen wird.

91 Prozent der Kleinunternehmen, die bereits über das Internet telefonieren, sind zufrieden mit ihrer VoIP-Lösung (24  sehr zufrieden, 67 Prozent zufrieden). Nur neun Prozent bemängeln eine fehlende Ausfallsicherheit und Probleme mit der Sprachqualität. Diejenigen, die VoIP bereits einsetzen oder den Einsatz planen, bevorzugen als Produktlösung die AVM Fritz!Box (19 Prozent ), 15 Prozent setzen auf Skype. Das Gros derjenigen, die noch in der Planungsphase sind (48 Prozent ), weiß noch nicht, mit welcher Produktlösung sie VoIP einsetzen werden.

Risikofaktor Nummer eins bei der Diskussion um den Einsatz von VoIP stellt für die befragten Kleinbetriebe eine mögliche Bedrohung der Sicherheit durch Internet-Viren oder Würmer dar, die auch Auswirkungen auf die Sprachkommunikation haben könnten. Zudem befürchten sie, dass Abhören oder Mitschneiden von Gesprächen leichter sei als im konventionellen Telekommunikationsnetz.