Abschreibung

Vodafone muss Milliarden abschreiben

Vor allem Wert der deutschen Tochter muss berichtigt werden
Von dpa / Ralf Trautmann

Der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone muss vor allem wegen seiner deutschen Tochter bis zu 28 Milliarden Pfund (rund 41,15 Milliarden Euro) abschreiben. Zudem wurden wegen des zunehmenden Wettbewerbs und des Preisdrucks durch Regulierungsbehörden die Prognosen für den Umsatz und die operative Marge im kommenden Geschäftsjahr 2006/07 gesenkt. Der Wert der Beteiligungen in Deutschland, Italien und Japan müsse zwischen 23 Milliarden und 28 Milliarden Pfund (rund 41 Milliarden Euro) gesenkt werden, teilte der Konzern heute in London mit.

Der Großteil der angekündigten Abschreibung gehe auf die Tochter Vodafone Germany zurück. Vodafone hatte den deutschen Mobilfunkanbieter D2 im Frühjahr 2000 nach einer monatelangen Übernahmeschlacht für rund 200 Milliarden Euro von Mannesmann erworben. Die im Zusammenhang mit der Übernahme gezahlten Prämien an ehemalige Mannesmann-Vorstände führten zu einem Prozess, bei dem unter anderem Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann als früherer Aufsichtsrat des Unternehmens angeklagt ist.

Zum 30. September waren alle Vodafone-Töchter in der Bilanz mit einem Wert von 81,5 Milliarden Pfund angesetzt. Damit müssen bis zu 34 Prozent des bisher angesetzten Wertes abgeschrieben werden. Die Tochter in Deutschland war mit 35,5 Milliarden Pfund (rund 52 Milliarden Euro) die am höchsten bewertete Beteiligung. Den Wert der italienischen Tochter bezifferte Vodafone bisher auf 19,7 Milliarden Pfund.

Der Konzern rechnet nun für das Ende März 2007 auslaufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus zwischen 5 und 6,5 Prozent. Bislang hatte Vodafone einen Anstieg leicht unter dem für das laufende Geschäftsjahr angepeilten Wert von 6 bis 9 Prozent in Aussicht gestellt. Der Aktienkurs des Unternehmens sank im frühen Handel um rund 5 Prozent auf 110,75 Pence und fiel damit auf den tiefsten Stand seit Frühjahr 2003.