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3GSM: Seagate packt zwölf Gigabyte auf Mini-Platte

Platz für tausende von Songs im Handy
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Wurde Fernsehen früher nur "live" angeboten, kann man inzwischen mit digitalen Videorecorder auch Sendungen zeitversetzt ansehen. Künftig werden Inhalte nach Erwartungen von Seagate jedoch auf Anforderung des Nutzers ausgeliefert werden: "Video on demand". Dieselbe Entwicklung wird es auch bei mobilen Endgeräten geben, also beispielsweise die Möglichkeit der Videoaufzeichung von "mobile TV".

Um die ganzen Daten im Handy zu speichern, hat Seagate auf der 3GSM World die neue Festplatte ST1.3 vorgestellt. Die eigentliche Festplatte hat einen Durchmesser von lediglich einem Zoll; die Außenmasse des Gehäuses mit Platte, Leseköpfen, Motor und der Leselogik sind 40 x 30 x 5 mm. Dieser Winzling hält dennoch volle zwölf Gigabyte an Daten, was genug für bis zu acht Spielfilme in voller Länge bei guter Kompression (MPEG4-Codierung) und Standard-Fernsehqualität ist.

In einem Audio-Abspieler soll die Platte trotz der Notwendigkeit, Motoren anzutreiben, lediglich einen kleinen Bruchteil der insgesamt benötigten Batterieleistung verbrauchen. Display und vor allem die Logik-Chips sollen deutlich mehr Strom verbrauchen, als die Miniplatte.

Laut Seagate überlebt die Platte einen Sturz aus eineinhalb Meter Höhe auf eine harte Beton- oder Fliesen-Fläche unbeschadet. Nach einer Fallstrecke von nur 9 cm erkennt die Platte, dass sie sich auf dem "Weg abwärts" befindet. Nach 11 cm freiem Fall werden die Köpfe in die Sicherheitsphone gefahren, nach 18 cm werden die Montoren gestoppt, und nach 31 cm ist die Festplatte voll auf den Einschlag vorbereitet. Aber auch bei "normalen" Bewegungen misst die Platte regelmäßig die Beschleunigungen, um diese zu kompensieren. Damit soll die unterbrechungsfreie Wiedergabe von Musik zum Beispiel auch beim Joggen funktionieren.

Seagate: Mehrheit der Handys aus künftig ohne Festplatte

Seagate erwartet, dass die Mehrheit der Handys auch künftig keine Festplatte enthalten wird. Für ein paar Kontakte oder SMS braucht man nicht zig Gigabyte. Aber die Speicherung von mehreren Videos, umfangreichen Bilderalben oder Office-Dokumenten sollen künftig mehr und mehr Handys mit einer Festplatte ausgestattet werden. Seagate erwartet, dass etwa ab dem Jahr 2010 mehr Festplatten in Handys eingebaut werden, als derzeit in Audio-Abspieler wie den iPod.

Um die Daten auf der Platte zu schützen, kann die Festplatte fest an ein Gerät gekoppelt werden. Dadurch werden DRM-Systeme unterstützt, die z.B. die Weitergabe von Video und Audio-Dateien einschränken. Es könnte aber auch bedeuten, dass der Nutzer Probleme bekommt, seine persönlichen Daten (etwa eigene Bilder oder Adressbucheinträge) von der Festplatte im Handy zu retten, wenn die Logik des Handys versagt. Dennoch geht Seagate davon aus, dass DRM für den Verbraucher mehr Vorteile als Nachteile hat: Schließlich werden ohne funktionierndes DRM viele Inhalte erst gar nicht bereitgestellt werden.