Gerücht

Zeitung: Telefónica will KPN übernehmen

Kurs der KPN-Aktie steigt trotz Dementi
Von dpa /

In Europas Telekom-Branche bahnt sich angeblich eine Mega-Fusion an: Die spanische Telefónica [Link entfernt] will laut Zeitungsberichten den niederländischen Konkurrenten KPN [Link entfernt] schlucken. Telefónica dementierte am Montag, dass es Gespräche gegeben habe, nahm jedoch keine Stellung zu einem grundsätzlichen Interesse. Die Spanier hätten für den Mutterkonzern des deutschen Mobilfunk- Anbieters E-Plus rund 24 Milliarden Dollar (20  Milliarden Euro) geboten, berichteten das Wall Street Journal und die New York Times am Montag. KPN hat mehr als 24 Millionen Kunden in den Niederlanden, Deutschland und Belgien, Telefónica 122 Millionen in Europa und Lateinamerika.

Telefónica habe sich vor einigen Wochen direkt an den KPN-Vorstand gewandt, schrieben die Zeitungen. Die Kontakte befänden sich in einem sehr frühen Stadium. Als Quelle wurden in beiden Fällen Personen genannt, die in die Gespräche involviert seien. Dazu sagte ein KPN- Sprecher: "Wir haben das intern nachverfolgt. So weit wir wissen, sind wir nicht von Telefónica angesprochen worden." Gleichwohl stieg der Kurs von KPN an der Börse in Amsterdam zeitweise um vier Prozent auf 7,76 Euro.

Schon vor fünf Jahren hatte Telefónica mit KPN über eine Übernahme verhandelt. Im Aufsichtsrat der Spanier gab es jedoch erheblichen Widerstand wegen des hohen Staatsanteils bei KPN, der damals bei 40 Prozent lag. Da der niederländische Staat immer noch knapp 20 Prozent an KPN hält, ist eine feindliche Übernahme kaum möglich.

Fusionsüberlegungen aller Orten

In der europäischen Telekom-Branche wird verstärkt über Fusionen nachgedacht. Mitte August war bekannt geworden, dass die Deutsche Telekom und KPN den britischen Mobilfunk-Anbieter o2 übernehmen wollten. Sie konnten sich jedoch nicht auf ein gemeinsames Angebot einigen. Ende September berichtete eine britische Wirtschaftszeitung, die Telekom erwäge, bis zu 18 Milliarden Pfund für o2 zu bieten. Die Telefónica wurde dabei in der Branche als möglicher Partner gehandelt.