gut aufgestellt

WiBro hat globales Potential

Koreanische Breitband-Funktechnogie als WiMAX-Konkurrenz
Von Christian Horn

Südkorea ist bekanntlicher Weise dem Rest der Welt in Sachen Technologie-Akzeptanz immer eine Nasenlänge voraus. Das südostasiatische Land, das bei der Verbreitung von Breitband-Technologien weltweit mit Abstand führend ist, hat mit "WiBro" - kurz für Wireless Broadband - eine eigene IP-basierte Breitband-Funktechnologie entwickelt, die möglicherweise in der globalen Arena als Konkurrent zu WiMAX auftreten könnte. Das prognostiziert eine neue Studie des Marktforschungsunternehmens ABI Research.

Im Breitband-hungrigen Südkorea bereiten die lokalen Telekom-Größen KT Telecom und SK Telecom den WiBro-Marktstart zum Anfang des nächsten Jahres vor. ABI Research zufolge sind dabei die Hersteller und Netzbetreiber technologisch und marktpolitisch ein gutes Stück weiter als das gesamte WiMAX-Lager. "Bei der der hohen Nachfrage der koreanischen Nutzer nach drahtlosem Internet und dem aggressiven Geschäftsplan der KT Telecom 'WiBro als die nächste Wachstumsmaschine' in klarer Konkurrenz zu den HSDPA-Plänen der SK Telecom, ist WiBro in Südkorea sehr gut aufgestellt", erklärt ABI Research-Analyst Andy Bae.

Während Analysten bislang zu der Annahme tendierten, WiBro wäre eine zu speziell für den koreanischen Markt entwickelte Funktechnologie, setzt sich allmählich die Überzeugung durch, dass WiBro durchaus das Zeug zu einem globalen Standard für breitbandigen Mobilfunk hat. Insbesondere wenn sich WiBro als kompatibel zu dem kommenden mobilen WiMAX-Standard IEEE 802.16e erweist, hätte der koreanische Standard weltweit für Netzbetreiber durchaus seinen Reiz bezüglich Ökonomie und Schnelligkeit der Implementation, schätzt ABI Research.

In Japan ist WiBro bereits angekommen. Im Juli hat die japanische Telekom-Regulierungsbehörde WiBro neben WiMAX als Breitband-Standard der nächsten Generation zugelassen.