Fotohandys

Neue Kamera-Linse: Hoffnung auf bessere Fotohandys?

Kanadische Forscher präsentieren neue Entwicklung
Von Julia Scholz

Forscher der Laval Universität im kanadischen Quebec haben eine neue Linse entwickelt, die nach ihren Angaben die Fotografie mit kleinsten Kameras revolutionieren könnte. Die neue Linse sei fünfmal dünner als ein Blatt Papier und kann ohne bewegliche mechanische Teile zoomen und fokussieren. Tigran Galstian, Ingenieur und Physiker der Universität, ist überzeugt, dass seine Erfindung eine entscheidende Verbesserung vor allem für kleine Kameras bedeutet, mit denen oft unscharfe Aufnahmen erzeugt werden.

Die entwickelte Linse verbindet ein lichtempfindliches Präperat mit einer dünnen Schicht flüssiger Kristalle in einer elektro-optischen Zelle. Wird die Schicht einem Laserstrahl ausgesetzt, verdichtet sich in Abhängigkeit von der Belichtung die Polymerstruktur im Zentrum der Linse gegenüber den Rändern. Mit dem Wechsel geringer angelegter Stromspannung wird die Krümmung des Lichtes in der Linse verändert und somit der Fokus und Zoom eingestellt.

Als Einsatzfeld dieser Entwicklung sieht Galstian auf kurze Sicht die Kameras in Mobiltelefonen. Langfristig könnte er sich aber auch zahlreiche andere Nutzungen vorstellen. Der Erfinder sucht nun nach einem Partner in der Industrie, um einen Prototypen zu entwickeln und die restlichen technischen Hürden zu überwinden. Gemeinsam mit seinem Partner Vladimir Presnyakov veröffentlichte Galstian die Forschungsergebnisse in der aktuellen Ausgabe des Journal of Applied Physics.