Nachteile

SIMply: Billig muss nicht preiswert sein (aktualisiert)

Hotline-Anfragen selbst per E-Mail kostenpflichtig
Von Volker Schäfer

Die Begeisterung über den grundgebührfreien Victorvox-Tarif SIMply war zunächst groß. Vor allem Wenigtelefonierer schätzten das Angebot, da der Provider angab, auch keinen Mindestumsatz zu erheben. Wie sich kurze Zeit später aus den AGB für den Nur-Karten-Tarif ergab, sind Kunden, die nie selbst telefonieren, allerdings auch nicht willkommen.

Auch Roaming-Freischaltungen sind nicht obligatorisch und müssen ggf. beantragt werden. Das wiederum lässt Victorvox sich teuer bezahlen. Zur Auswahl stehen eine telefonische Kundenbetreuung, die für 1,24 Euro pro Minute unter einer 0190er Nummer erreichbar ist, oder eine Anfrage per E-Mail, deren Beantwortung sich Victorvox aber auch bezahlen lässt. 1 Euro "Servicegebühr" je bearbeitete Mail berechnet das Drillisch-Tochterunternehmen.

Überweisung kostet extra

Für Kunden, die nicht am Lastschriftverfahren teilnehmen und anfallende Rechnungsbeträge lieber überweisen wollen, ist es mit der Grundgebührbefreiung schnell vorbei. Hierfür werden einmalig 10 Euro und monatlich 2,95 Euro fällig. Für Rücklastschriften berechnet Victorvox 19,95 Euro und die Rufnummernmitnahme schlägt mit 29,95 Euro zu Buche und ist damit auch teurer als bei vielen anderen Netzbetreibern und Providern.

Nicht ganz billig sind auch ein Rufnummernwechsel (29,95 Euro), eine Kartensperrung - z.B. nach Verlust des Handys oder der SIM-Karte (17,95 Euro) - bzw. bei einer Mahnung bzw. einem Zahlungsrückstand des Kunden (19,95 Euro) und eine Ersatzkarte (19,95 Euro).

Unter diesem Umständen sollte man genau abwägen, ob man sich wirklich für SIMply entscheidet oder besser einen anderen Einsteigertarif mit niedrigen laufenden Kosten entscheidet. Wer wirklich kein neues Handy benötigt, hat schließlich auch die Möglichkeit, einen Vertrag abzuschließen und das dazu erworbene Telefon zu verkaufen. Auch so lassen sich die Kosten für einen Mobilfunkanschluss senken.