Funk-Netz organisiert sich selbstständig

Der Idee "no new wires" folgend, werden alle am Kommunikationsnetz beteiligten Komponenten drahtlos vernetzt. Die konkrete Ausgestaltung des Systems kann flexibel an die Bedürfnisse des Betreibers angepasst werden. Es kann mit WLAN oder Bluetooth betrieben werden. So kann beispielsweise für Privathaushalte oder Messestände eine Bluetooth Kommunikationsinfrastruktur aufgebaut werden.

Da Bluetooth vor der Datenkommunikation eine Netzformation benötigt, entwickelte Fraunhofer ESK einen Formationsalgorithmus, der eine effiziente Netztopologie schafft. Zudem wurde ein Handover-Verfahren implementiert, mit dem die netzweite Mobilität von Bluetooth-Endgeräten möglich wird. Durch Interworking auf Netz- und Dienstebene können Daten unabhängig von der verwendeten Funktechnologie zwischen allen Geräten reibungslos ausgetauscht werden.

Eine einheitliche Middleware-Oberfläche ermöglicht dem Anwender den Zugriff auf alle im Netz verfügbaren Dienste. Die Forwarding Nodes können mit mehreren Geräten gleichzeitig Verbindung aufnehmen und Daten von einem beliebigen Gerät zu einem anderen weiterleiten, ermöglichen also eine Multi-hop-Kommunikation. Somit ist die Übertragung von Daten zwischen räumlich voneinander entfernten Endgeräten möglich.

Es können Personal Digital Assistants (PDA), Notebooks, Mobiltelefone oder drahtlose Sensoren und Aktoren auch Daten austauschen, wenn sie für eine direkte Kommunikation zu weit voneinander entfernt sind. Als Grundlage für die Forwarding Nodes entwickelte Fraunhofer ESK eine Embedded Kommunikationsplattform. Das ist ein vollwertiger Mini-Computer, der auf einem AMD/Alchemy MIPS-Prozessor und dem Open Source-Betriebsystem Linux basiert. Der Mini-PC verfügt über zwei USB-Ports, zwei Ethernet-Anschlüsse sowie eine serielle Schnittstelle.

Das mobile Ad-hoc-Netz wird erstmals auf der vom 1. - 3. September in Berlin stattfindenden e/home gezeigt (Halle 7.2a, Stand 21).