Frust

Probleme bei der DSL-Bestellung bei Arcor und T-Com

Bugs bei Telcos machen Verbrauchern das Leben schwer
Von Volker Schäfer / Thorsten Neuhetzki

Kunde bei einer Telefongesellschaft zu sein, ist manchmal gar nicht so einfach. Technische Probleme sorgen nicht selten dafür, dass der erteilte Auftrag nicht oder falsch ausgeführt wird. Das sorgt für Frust beim Kunden, aber natürlich auch für ein schlechtes Image des betroffenen Telekommunikationsunternehmens. So berichten immer wieder Kunden der T-Com, dass durch einen einfachen Tarifwechsel bei ihrem Festnetz-Anschluss Leistungsmerkmale gelöscht oder geändert werden, obwohl dies nie beauftragt wurde.

Richtig ärgerlich wird es aber erst dann, wenn sich anschließend bei dem Bonner Ex-Monopolisten niemand für den Fehler verantwortlich fühlt und auch niemand ohne einen erneuten Auftrag bereit ist, die Panne zu beheben. Auch das ist leider keine Seltenheit. So gingen in jüngster Vergangenheit bei der Beauftragung des neuen Enjoy-Tarifs Rufnummern (MSN) eines Telefonanschlusses verloren und die Rufnummernübermittlung wurde abgeschaltet.

In einem anderen Fall bekam eine Telekom-Kunden die Rufnummern ihrer Anrufer nicht angezeigt. Erst nach heftiger Intervention bei der Telekom wurde dieser Fehler behoben und das für ISDN-Kunden kostenlose Leistungsmerkmal wurde freigeschaltet.

Eine dritten Kunden wurden nach einer Tarifumstellung die Rufumleitungen abgeschaltet. Diese mussten mühevoll neu eingerichtet werden. Ist dies noch weniger problematisch, so ist es schon sehr ärgerlich, wenn die Einstellungen für die fernsteuerbare Anrufweiterschaltung ohne Auftrag des Kunden zurückgesetzt werden. Die Grundeinstellung (Festlegung einer PIN-Nummer für jede einzelne MSN) ist nämlich nur vom eigenen Anschluss aus möglich. Ist der Kunde unterwegs, so hat er das Nachsehen.

Arcor-DSL bundesweit?

Einen echten Bug erlaubt sich derzeit die private Telefongesellschaft Arcor, die seit einiger Zeit nun auch DSL-Anschlüsse der Telekom verkauft. Fragt man nämlich die DSL-Verfügbarkeit am eigenen Standort über die Arcor-Homepage ab, so bekommt man nun außerhalb der von Arcor selbst versorgten Regionen generell angezeigt, Arcor-DSL sei verfügbar - auch in abgelegenen ländlichen Gebieten, wo die Telekom keine DSL-Anschlüsse anbietet und Arcor somit ebenfalls keinen Breitband-Internet anbieten kann.

Kunden, die nun schon Hoffnung schöpfen, endlich doch noch zu dem heiß ersehnten DSL-Zugang zu kommen, sind schnell ernüchtert, wenn sich der Fehler aufklärt. Arcor hat alle Gebiete, in denen man keine eigenen Anschlüsse vermarktet, versehentlich zu von T-DSL versorgten Regionen erklärt, unabhängig davon, ob die Telekom tatsächlich DSL anbieten kann oder nicht. Der Datenbank-Fehler ist aber mittlerweile bekannt und soll - wie aus Fachhandelskreisen zu erfahren war - in Kürze behoben werden.

T-Com Neukunden haben es schwer

Neukunden der T-Com, die ihren DSL- und Telefonanschluss online bestellen wollen, haben es da derzeit aber auch nicht leichter. Wählen sie ihren gewünschten DSL-Zugang aus, werden sie gefragt, ob sie schon einen Telefonanschluss haben. Wird dieses durch Anklicken von "Ich wünsche einen neuen Telefonanschluss" verneint, so fragt die Bestellroutine nach dem gewünschten Anschluss und dem Tarif. Auch dieser gibt der Kunde dann natürlich an. So weit, so gut. Spätestens aber an der Stelle, wo der Kunde seine persönlichen Daten zum Anschluss eingeben muss gibt es eine Hürde. Das Formular verlangt nach der Eingabe der "Rufnummer des zu konfigurierenden Festnetzanschlusses". Für einen Neukunden dürfte das ein Problem darstellen. So bleibt für ihn nur der Weg zum T-Punkt oder der Anruf der Hotline - und das nachdem er sich schon durch diverse Bestellseiten geklickt hat.