Warnung

Handy-Trojaner wählt teure Premium-Nummern an

Betroffen sind Geräte mit der Symbian-Benutzeroberfläche Series 60
Von Björn Brodersen

Fotoquelle: Symbian In den USA ist anscheinend ein Handy-Trojaner entdeckt worden, der selbständig SMS-Nachrichten an teure Premium-SMS-Nummern vom infizierten Handy verschickt. Betroffen sind Besitzer eines Smartphones mit dem offenen Betriebsystem Symbian OS, die sich darauf eine gehackte Version des eigentlich kostenpflichtigen Handygames "Mosquitos" installieren. Nach Angaben von Symbian sind nur Geräte mit der Series-60-Benutzeroberfläche gefährdet. Smartphones mit der UIQ-Benutzeroberfläche - beispielsweise von SonyEricsson und Motorola - werden offenbar nicht mit dem Trojanischen Pferd infiziert.

Um die illegale Kopie des "Mosquitos"-Spiels auf dem Smartphone zu installieren, müssen die Handybesitzer zwei ausdrückliche Warnungen über einen unbekannten Anwendungsentwickler übergehen. Eine Warnung tritt auf, da die gecrackte Spiele-Version keine Symbian-Signatur enthält. Außerdem präsentiert sich der Trojaner-Autor beim Start auf dem Handy-Bildschirm. Laut Symbian verbreitet sich der Handy-Trojaner über warez-Seiten und P2P-Netze. Ist das Handy infiziert, verschickte der Trojaner Kurzmitteilungen an teure Premium-SMS-Nummern in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz. Dabei registriert das Betriebssystem des Handys nicht, dass die Verbindung nicht über das Tastenfeld des Handys aufgebaut wird.

Mit der Series-60-Benutzeroberfläche ausgestattet sind beispielsweise folgende Handys: Die Nokia-Modelle 3650, 3660, 6260, 6600, 6630, 7610, 7650, N-Gage und N-Gage QD; das Panasonic X700, das Samsung D710, das Sendo X und das Siemens SX1.

Vorherige Trojaner-Meldungen handelten von Stör-SMS-Nachrichten

Handybesitzer, die sich die illegale Spiel-Kopie installiert haben, sollten sie so schnell wie möglich wieder von ihrem Smartphone löschen, damit nicht weitere SMS ohne Zustimmung verschickt werden. Außerdem sollte nur Software aus seriösen Quellen auf das Handy gespielt werden. Für das offene Betriebssystem bieten Softwarefirmen wie etwa McAfee und Symantec auch Virenscanner an.

Immer wieder zuvor hatten verschiedene Medien des öfteren über angebliche Handy-Trojaner berichtet. Dabei handelte es sich allerdings um so genannte Stör-SMS: Das sind Steuerbefehle, die per SMS an das Handy gelangen und eine Störung des Gerätes verursachen, wenn die Kurzmitteilung geöffnet wird. Über die Gefahr eines Handy-Dialers berichtete die teltarif.de-Redaktion bereits in einer Meldung vom April. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass auch die Meldung des "Mosquitos"-Trojaners voreilig war. Wie die Virenschützer von F-Secure herausfanden, ist vielmehr ein fehlerhafter Kopierschutz für den SMS-Versand verantwortlich. Alles Weitere dazu steht in einer neuen News.