Mehrheit

Nokia-Mehrheit bei Symbian: Psion stimmt zu

SonyEricsson befürchtet, dass Nokia die neue Vormachtstellung ausnutzen könnte
Von Marie-Anne Winter

Nachdem die Nokia-Mehrheit am Handy-Softwarehersteller Symbian kurzzeitig in Gefahr schwebte, kann der Weltmarktführer in Sachen Mobiltelefone doch als kontrollierender Gesellschafter einsteigen. Nach Angaben der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) stimmten die Aktionäre des britischen Konsumelektronikherstellers Psion [Link entfernt] einem Plan von Psion-Großaktionär und Symbian-Gründer David Potter zu.

Nach diesem Plan sollen die 31 Prozent Anteile, den Psion an Symbian hält, an Nokia verkauft werden. Ein Teil Aktionäre bevorzugten allerdings einen Börsengang des Unternehmens. Dashalb war der Verkauf zu einem Preis von rund 200 Millionen Euro bis zuletzt offen.

An Symbian sind außerdem die Hersteller Ericsson (17,5 Prozent), Panasonic (7,9 Prozent), Samsung (5 Prozent), Siemens (4,8 Prozent) und SonyEricsson (1,5 Prozent) beteiligt. Nokia würde mit dem Kauf der Psion-Anteile einen Anteil von 63 Prozent an Symbian erreichen. Allerdings können die Mitgesellschafter noch von ihrem Vorkaufrecht Gebrauch machen. Damit würden die Psion-Anteile auf alle Gesellschafter verteilt.

Nach Angaben der FTD hat das Betriebbsystem Symbian bei Smartphones einen Weltmarktanteil von 90 Prozent. Bisher sind die Versuche von Software-Gigant Microsoft, in diesem Markt einzusteigen, nicht sonderlich erfolgreich. Als dritter Bewerber bemüht sich Palm Source [Link entfernt] um diesen Markt.

Die Symbian-Partner sollen derzeit hinter den Kulissen von Nokia Zusagen verlangen, dass der finnische Konzern seine Kapitalmacht nicht dazu ausnutzte, das Betriebssystem zu seiner eigenen Plattform umzuformen - das wäre möglich, wenn Nokia die bislang offene Software-Architektur von Symbian schließt. Die Entwickler von Anwendungssoftware müssten dann den Vorgaben von Nokia folgen. Ähnlich war Microsoft beim Betriebssystem Windows für den PC vorgegangen und damit seinen hohen Marktanteil abgesichert.

SonyEricsson hat schon entsprechende Befürchtungen geäußert: Der Chef von Sony Ericsson, Katsumi Ihara, hatte in der vergangenen Woche gewarnt, dass Symbian nicht als eigenes System eines bestimmten Anbieters gesehen werden sollte.