Übernahme

Nokia-Mehrheit an Symbian in Gefahr

Psion-Großaktionär verspricht sich mehr von Börsengang
Von Björn Brodersen

Nokia hat bei seinen Übernahmebestrebungen der Mehrheitsanteile am Gemeinschaftsprojekt Symbian einen Rückschlag erlitten. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) [Link entfernt] heute berichtet, will der Psion [Link entfernt] -Großaktionär Phoenix Asset Management [Link entfernt] gegen den Verkauf von Symbian stimmen. Im vergangenen Monat hatte Psion den Verkauf seiner 31,1-prozentigen Symbian-Anteile an Nokia angekündigt. Der finnische Handyhersteller hatte für das Aktienpaket rund 651 Millionen Euro geboten und würde bei einem Kauf seinen Gesamtanteil an Symbian auf 63,3 Prozent erhöhen.

Phoenix begründete seine ablehnende Haltung damit, dass das Unternehmen sich eine größere Wertsteigerung für die Aktionäre von Symbian bei einem Börsengang verspreche. Psion dagegen vertritt eine andere Sichtweise: Der Verkauf der Symbian-Anteile an Nokia sei im Interesse der Aktionäre. Phoenix ist mit 13,5 Prozent an Psion beteiligt.

Nokia will sich anscheinend sich mit der Mehrheit an dem Handysoftware-Entwickler eine gute Ausgangsposition im Kampf gegen Microsoft um den Markt für moderne Handybetriebssysteme verschaffen. Andere Hersteller von Mobiltelefonen hätten dann beim Kauf von Betriebssoftware für die neue Handy-Generation letztlich nur noch die Wahl zwischen Microsoft oder dessen großen finnischen Rivalen, schreibt die FTD. Microsoft versucht mit noch mäßigem Erfolg, auch Handys mit dem Windows-System auszustatten.

Mehrere Handyhersteller hatten sich ursprünglich gemeinsam in Symbian eingekauft, um eine einheitliche Software-Plattform für Smartphones zu entwickeln. 6,67 Millionen Geräte wurden im vergangenen Jahr mit SymbianOS bestückt. Zurzeit gehören dem Symbian-Konsortium Nokia (32,2 Prozent), Psion (31,1 Prozent), Ericsson (17,5 Prozent), Panasonic (7,9 Prozent), Samsung (5 Prozent), Siemens (4,8 Prozent) und SonyEricsson (1,5 Prozent) an.