Killerapplikation fehlt weiterhin

Studie: UMTS kann Profite von Datendiensten erhöhen

Britische Marktforscher raten Betreibern zum Angebot weniger komplexer Dienste
Von Thomas Wischniewski

Die Londoner Marktforscher der Shosteck Group [Link entfernt] zeigen in einer neuen Studie [Link entfernt] , wie Netzbetreiber durch die UMTS-Technik die Profitabilität von Datendiensten erhöhen könnten.

Profitmöglichkeiten der Netzbetreiber

Die Studie befasst sich mit den Profitmöglichkeiten der Netzbetreiber. Die Marktforscher der Shosteck Group gehen davon aus, dass UMTS die Kosten für die Betreiber von Datendiensten senken wird und diese Einsparungen an die Kunden weitergegeben werden, was letztlich wiederum zu mehr Datenverkehr über die Netze führen wird.

Eine höhere Profitabilität von Datendiensten würde dabei vor allem durch zwei Tatsachen ermöglicht. Zunächst senke UMTS die Kosten für Datenverkehr, der direkt an die Endkunden weitergegeben werden könne. Zudem würden die angebotenen Dienste optimiert: schnellere Zustellung, höhere Bildauflösungen, eine bessere Qualität. All dies wären Merkmale, die zentral für den Erfolg der Datendienste wären, so der Vorsitzende der Shosteck Group, Dr. Herrshel Shosteck. "Datendienste, die eine schlechte Performance aufweisen, werden von den Nutzern nicht angenommen", so Shosteck weiter. Unterstellt, dass der Datenverkehr exponentiell zunehmen wird, könnte der "Preis pro Byte 3,5 bis 5,2fach unter den von GPRS" sinken, heißt es in der Studie.

Merkmale profitabler Datendienste

Die profitabelsten Datendienste müssten folgende Merkmale aufweisen: Sie müssten erstens einen hohen Nutzen für den Kunden versprechen, zweitens eine gute Performance vorweisen, drittens nur wenig Kosten in der Übertragung verursachen und viertens in hohen Quantitäten übertragen werden können.

In diesem Zusammenhang wird Videotelefonie quasi als schlechtes Beispiel bezüglich einer hohen Profitabilität von Datendiensten angeführt. Die Technik sei zwar ein Hoffnungsträger und werde von einigen Netzbetreibern bereits angeboten. Jane Zweig, Chief Executive Officer der Shosteck Group, glaubt jedoch nicht daran, dass der Dienst in naher Zukunft Profite einfahren könnte. Zwar würde der Dienst extrem gehyped, drei Faktoren sprächen jedoch gegen gute Profitmöglichkeiten: "Technologische Unreife, unzureichende Netzabdeckung, zu hohe Preise." Erst mit vollständig ausgereiften UMTS-Netzen, die Zweig für 2006 erhofft, könne die Videotelefonie diese Defizite ausgleichen.

Bringt Video-Streaming für die Betreiber Profite?

Profitabler als die Videotelefonie könnten für Betreiber hingegen Multimedia-Dienste werden. Zweig führte als Beispiel Video-Streaming an, das die oben genannten Voraussetzungen für eine möglichst hohe Profitabilität von Datendiensten eher erfüllen könne.

"In der nahen Zukunft dürften vor allen Dingen die Betreiber Profite erwirtschaften, die sich zunächst auf simplere und kostengünstigere Dienste konzentrieren. Erst wenn die Endgeräte und Netzwerke ausgereifter sind, werden die Betreiber auch mit komplexeren Diensten Profite erwirtschaften können", fasst Dr. Herrshel Shosteck die Ergebnisse zusammen.