Kurznachrichten

Studie: Europäer wollen SMS verstärkt nutzen

Extrem-Nutzer geben bis zu 80 Euro pro Monat für SMS aus
Von Marie-Anne Winter

Kurznachrichten per Mobiltelefon, kurz SMS, sind weiterhin sehr beliebt. Eine Studie des Hamburger Marktforschungs-Instituts MediaTransfer AG Netresearch & Consulting zu Status quo und Trends im Kommunikations-Markt in Europa und Nord-Amerika ergab, dass die Europäer dieses Medium künftig sogar noch verstärkt nutzen wollen. Extrem-User geben nach Angaben des Instituts für SMS-Textmitteilungen im Monat bis zu 80 Euro aus.

Deutschland nimmt hierbei im europäischen Vergleich sogar eine Spitzenstellung ein: 86 Prozent der befragten Deutschen Internet- und Mobilfunk-Nutzer versenden private SMS. Lediglich in Italien werden mehr SMS verschickt (88 Prozent) (Spanien 78 Prozent, Großbritannien 71 Prozent, Frankreich 54 Prozent) Und die Anzahl von SMS-Mitteilungen wird weiter steigen: 33 Prozent der befragten Deutschen wollen in Zukunft mehr Textmitteilungen per Handy verschicken (Briten 40 Prozent, Franzosen 36 Prozent). Damit werden auch die Ausgaben für SMS weiter zunehmen. Derzeit gibt der durchschnittliche deutsche Nutzer pro Monat von 8 Euro aus. (10 Euro in Italien und Spanien, 4 Euro in Frankreich und 3 Euro in Großbritannien).

MMS setzen sich vor allem in Südeuropa durch

In den USA bleibt der Erfolg der kurzen Text-Mitteilungen hingegen schon seit längerem aus. Das kann allerdings auch daran liegen, dass dort seit längerem PTT(Push-To-Talk)-Dienste angeboten werden, mit denen Nutzer über eine Walkie-Talkie-Funktion ihres Handys direkt miteinander sprechen können. Auch was die Ausstattung der Bevölkerung mit Mobiltelefonen angeht, hinken die USA mit 68 Prozent im Vergleich zu Europa (83 Prozent bis 96 Prozent) weiterhin deutlich hinterher.

Im Gegensatz zu SMS setzen sich MMS nur langsam durch. Am ehesten jedoch in Südeuropa: 79 Prozent der Italiener und 83 Prozent der Spanier haben bereits schon erste Erfahrungen mit MMS gesammelt oder wollen dies in näherer Zukunft tun. In Deutschland liegt dieser Anteil bei lediglich 54 Prozent (Frankreich 56 Prozent, UK 64 Prozent). Die USA bleiben auch für diesen Service ein schwieriger Markt: 56 Prozent der Befragten geben an, MMS auch in Zukunft überhaupt nicht nutzen zu wollen. Die größte Hürde für eine schnelle Verbreitung von multimedialen Diensten via Handy stellen die Kosten dar. Sowohl in Europa als auch in den USA wurde das Preis-Leistungs-Verhältnis für MMS-Services zu über 90 Prozent beanstandet.

Befragt wurden 5 000 Internet-Nutzer aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien sowie den USA.