Schlappe

Großbritannien: Netzbetreiber scheitern mit Klage gegen Preissenkungen

Vodafone, T-Mobile und Orange müssen Fremdnetz-Gespräche billiger anbieten
Von Marie-Anne Winter

Die Mobilfunkkonzerne T-Mobile und Vodafone mussten in Großbritannien eine Schlappe einstecken: Sie scheiterten mit ihrem Versuch, vor Gericht eine deutliche Senkung der Tarife für Gespräche zwischen den verschiedenen Handynetzen zu verhindern. Das berichtete die britische Financial Times. Das Gericht kam zu der Ansicht, dass die entsprechende Entscheidung des britischen Regulierers und der Wettbewerbskommission rechtmäßig sei. Der Beschluss der Marktwächter sei "vernünftig und nicht irrational".

Verbraucherschützer nahmen das Urteil wohlwollend auf, sie hatten eine deutliche Reduzierung der Telefonkosten gefordert. Analysten hingegen bewerten die erzwungenen Preissenkungen mit gemischten Gefühlen. Sie weisen daraufhin, dass die Netzbetreiber mit steigenden Kosten zu kämpfen hätten und jetzt weitere Einbußen auf der Einnahmeseite hinnehmen müssten.

Wie wir berichteten, hatten die Wettbewerbshüter im Januar angeordnet, dass die Minutenpreise für netzübergreifende Gespräche in den kommenden drei Jahren um fast 50 Prozent gesenkt werden müssen. In einer ersten Stufe müssen die Betreiber ihre Preise nun im Juli senken. Die Netzbetreiber, neben dem britischen Marktführer Vodafone und T-Mobile hatte auch die France-Télécom-Tochter Orange geklagt, argumentieren, dass sie diese Preissenkungen in finanzielle Schwierigkeiten brächten. T-Mobile kommentierte, dass man dem Unternehmen zwar nicht verbiete, Geld zu verdienen, aber offensichtlich wünsche man, dass es auf andere Weise als mit Entgelten für die Gesprächsterminierung verdient würde. Möglicherweise werden nun die bisher noch subventionierten Endgeräte für die Konsumenten teurer.