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Norderstedter testen interaktives Fernsehen - Pilotprojekt

Digitale Inhalte im Fernsehkabel
Von dpa /

Die Fernsehzuschauer von Norderstedt (Kreis Segeberg) testen interaktives Fernsehen. Die Voraussetzung dazu hat der Medienrat der Unabhängigen Landesanstalt für das Rundfunkwesen (ULR) in Schleswig-Holstein geschaffen. Er beschloss laut Mitteilung vom Freitag für den Norderstedter Telekommunikationsanbieter wilhelm.tel ein Pilotprojekt auszuschreiben, in dem erstmals ein digitales Fernsehprogramm mit interaktiven Diensten und Angeboten vernetzt werden soll.

Von diesem zunächst auf drei Jahre befristeten Projekt erwartet Ekkehard Wienholtz, Vorsitzender des ULR-Medienrates, praktische Erfahrungen für die digitale Medienwelt: "Erstmals lässt sich in einem deutschlandweit einmaligen Kabelnetz testen, was dort digital machbar ist und inwieweit Anbieter und Publikum die technischen Möglichkeiten annehmen."

Das Kabelnetz von wilhelm.tel, einem Tochterunternehmen der Norderstedter Stadtwerke, ist auf eine Bandbreite von 862 MHz ausgebaut und rückkanalfähig. Das bedeutet, dass Daten nicht mehr wie bisher nur vom Anbieter zum Kunden übertragen werden können, sondern auch umgekehrt. Die zurzeit rund 6000 wilhelm.tel-Kunden haben damit über ihren Kabelanschluss nicht nur Zugriff auf 100 digitale und 38 analoge Fernsehprogramme sowie 27 Rundfunkprogramme, sondern können über ein Kabelmodem vom heimischen Fernseher aus Videos und Filme gezielt abrufen, mit anderen Zuschauern an Onlinespielen teilnehmen, und sogar online einkaufen und E-Mails verschicken.

Geplant sind auch Sicherheitsdienste wie Notrufe, Feuermeldungen oder die Videoüberwachung vom Kinderzimmer zum Nachbarn. Seit Anfang des Monats ist bereits das Stadtfernsehen "NOA 4" (Norderstedt On Air) im Testbetrieb. Wilhelm.tel-Kunden mit Kabelmodem können täglich zwischen 18.00 und 09.00 Uhr ein 15-minütiges lokales Fernsehprogramm empfangen.