Regulierung

Brüssel erwägt Regulierung bei den Roaming-Gebühren

EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti sieht immer noch Probleme auf den Roaming-Märkten
Von dpa /

Die EU-Kommission hat sich ausdrücklich vorbehalten, beim Mobilfunk notfalls per Vorschrift die Kosten zu drücken. Dabei gehe es um so genannte Roaming-Gebühren, die dann anfallen, wenn ein Handy-Besitzer im Ausland oder in Netzen anderer Betreiber telefoniert, sagte EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti nach Angaben seiner Brüsseler Behörde am Dienstag in Barcelona.

"Ich sehe immer noch Probleme auf dem Roaming-Märkten.................", sagte Monti laut Redetext. Diese seien auch nicht durch neue Tarifsysteme der Betreiber ausgeräumt. "Wenn es nicht möglich ist, die (EU)-Wettbewerbsregeln vernünftig auf das Roaming anzuwenden, dann könnten wir Schritte unternehmen, damit das Roaming reguliert und kostenorientiert wird, was derzeit nicht der Fall ist", drohte Monti.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten im Juli wegen mutmaßlicher Preisabsprachen neun Mobilfunkbetreiber in Deutschland und Großbritannien durchsucht, darunter die deutschen Unternehmen T-Mobil, Mannesmann Mobilfunk (D2 Vodafone), E-Plus und VIAG Interkom. Die Brüsseler Kommission vermutet, dass die Mobilfunkunternehmen in Europa seit längerem für das Roaming überhöhte Preise verlangen; der Wettbewerb funktioniere wegen einer begrenzten Zahl von Anbietern nur eingeschränkt, lautete der Vorwurf. Ein förmliches Kartellverfahren eröffnete die Kommission in diesem Fall bisher nicht. Monti machte dazu bei seinem Vortrag auch keine Bemerkungen.