Orakel

Telekom-Führungskräfte glauben weiterhin an Wachstum

Optimismus trotz drückender UMTS-Kosten
Von Marie-Anne Winter

Pessimisten gibt es in der Telekommunikation nur wenige: Nur 1,9 Prozent der Führungskräfte erwarten Einbußen gegenüber den Vorjahresergebnissen. Dagegen sind die Optimisten in dieser Branche eine häufiger anzutreffende Spezies: Mehr als neun von zehn Führungskräften erwarten, dass sie in den nächsten zwölf Monaten erfolgreicher sein werden als im vergangenen Jahr. Jeder Zweite von ihnen (48,1 Prozent) rechnet mit einem sehr starken Wachstumsschub. Das ergab eine Umfrage der Mummert + Partner Unternehmensberatung unter 109 Fach- und Führungskräften aus der Telekommunikationsbranche.

Die Branche ist insgesamt optimistischer gestimmt als noch im vergangenen September. Hatten damals noch 91,7 Prozent der Führungskräfte mit mehr Wachstum gerechnet, sind es nun 94,4 Prozent. Allerdings erwarten deutlich weniger Befragte (48,1 Prozent) einen sehr starken Wachstumsschub als vor sechs Monaten (52,5 Prozent). Vor allem etablierte Telekommunikationsanbieter, die bereits zwölf Jahre oder länger am Markt sind, haben ihre Erfolgserwartungen gedrosselt. Von ihren Führungskräften glaubt nur jeder Fünfte an ein sehr starkes Erfolgswachstum (20 Prozent). Doch zuversichtlich bleiben auch sie: Immerhin halten zwei Drittel (66,7 Prozent) von diesen Branchen-Oldies durchschnittliche Zuwächse bei ihren Unternehmen für wahrscheinlich.

Am optimistischsten sind die Anbieter von Richtfunktechnologie. Der Grund: Die WLL-Anbieter (WLL steht für "Wireless Local Loop") versprechen sich von der Überbrückung der letzten Meile zum Endkunden satte Gewinne. Jeder zweite Befragte (50 Prozent) verspricht sich hier ein sattes Erfolgs-Plus in 2001. Bei den Festnetzanbietern glauben nicht so viele an ein so erfolgreiches Jahr: 40,9 Prozent. Das ist angesichts der aktuellen Entwicklungen noch erstaunlich genug. Auch die Mobilfunkanbieter sind in Sachen Umsatzprognosen zurückhaltend. Nur jeder Dritte (30 Prozent) rechnet mit starken Zuwächsen. Die hohen Investitionen in die UMTS-Lizenzen im vergangenen Jahr drücken auf die Erwartungen.