Missbrauch

0190-8 bei LOOP gesperrt

Andere 0190-Rufnummern weiter anwählbar
Von Volker Schäfer

Am Freitag informierte VIAG Interkom seine Fachhändler darüber, dass man für LOOP-Prepaidkunden den Rufnummernkreis 0190-8 ab sofort sperrt. Andere 0190-Rufnummern sollen weiter anwählbar sein, teilte der Netzbetreiber mit. Begründet wird die Maßnahme mit Missbrauch.

Hintergrund dürfte die Tatsache sein, dass nach wie vor ein großer Teil der zusammen mit Prepaidkarten verkauften und von den Netzbetreibern subventionierten Handys - nach Entfernung des SIM-Locks - separat verkauft werden, zum Beispiel zusammen mit einem Laufzeitvertrag. Das ist zwar nicht legal, aber für die Fachhändler finanziell wesentlich attraktiver als der Verkauf der Prepaidpakete.

Die zum Handy gehörende Prepaidkarte ist dann mehr oder weniger ein "Abfallprodukt", das aber immerhin ein Startguthaben von 25 Mark hat. "Gewinnbringend anlegen" kann man dieses Guthaben, wenn man es zu einer eigenen 0190-8-Rufnummer vertelefoniert, zumal aus technischen Gründen oft keine Zwangstrennung der Verbindung erfolgt, wenn das Guthaben auf der Karte verbraucht ist. So entstehen dem Netzbetreiber naturgemäß hohe Verluste.

Nicht selten verkauften Händler in der Vergangenheit die Karten auch für wenig Geld (z.B. 5 Mark inklusive Porto) weiter und Endkunden bereicherten sich anschließend durch die Anwahl einer 0190-8-Nummer. LOOP-Karten sind in der Regel voraktiviert, so dass das Startguthaben oft auch ohne Registrierung vertelefoniert werden kann. Somit ist oft nicht einmal nachvollziehbar, wer den entstandenen Schaden verursacht hat.