Klage

Vodafone sollen Milliardenklagen wegen Handy-Strahlung drohen

US-Anwalt will erste Verfahren im Frühjahr einreichen
Von AFP / Christopher Paun

Dem internationalen Mobilfunkanbieter Vodafone drohen nach einem Pressebericht in Prozessen wegen gesundheitsschädlicher Handy-Strahlung Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe. Wie die britische Tageszeitung "Times" am Donnerstag berichtete, plant der prominente US-Anwalt Peter Angelos im Frühjahr in den Vereinigten Staaten zwei Klagen gegen eine Tochter des Unternehmens einzureichen. Sieben bis acht weitere Verfahren sollten zu einem späteren Zeitpunkt im kommenden Jahr angestrengt werden. Angelos war der Zeitung zufolge schon in Prozessen gegen die Tabakindustrie erfolgreich und hat demnach für seine Mandanten in diesem Jahr Schadenersatz in Höhe von insgesamt von 4,2 Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Mark) einklagen können.

Bei den geplanten Prozessen werde in fast allen Fällen der US-Anbieter Verizon Wireless, der je zur Hälfte von Vodafone und dem US-Unternehmen Bell Atlantic gehalten wird, unter den beklagten Firmen sein. Ein Sprecher von Angelos sagte gegenüber der "Times", sollte sich die Vermutung als richtig erweisen, dass den Firmen die Strahlungsgefahren von Mobiltelefonen bekannt seien, müssten diese "sehr schwer bestraft werden". Dies gelte nicht nur für den gesundheitlichen Schaden, den sie der Öffentlichkeit zugefügt hätten, sondern auch "für die Milliarden, die sie dadurch verdient haben". Vodafone ist auch die Muttergesellschaft des deutschen Mobilfunkanbieters Mannesmann.

Ob der Prozess Erfolg haben wird, darf bezweifelt werden. Schließlich tut sich die Wissenschaft schwer Gesunfheitsgefahren durch Mobilfunkstrahlung hieb- und stichfest nachzuweisen. Details können Sie in unserem Hintergrundbericht Strahlenrisiko nachlesen.