teures Vergnügen

Prognose: Monatliche UMTS-Mobilfunkrechnung wird 100-160 Mark betragen

Das Netz der Dritten Generation wird in Deutschland deutlich teurer als in unseren Nachbarländern
Von Matthias Maetsch

Für die Verbraucher wird es keine Möglichkeit geben, den hohen UMTS-Gebühren in Deutschland auszuweichen. Die Netzbetreiber werden ihre kostenbewussten Kunden mit saftigen Weiterleitungsgebühren - so genannten Roaming-Gebühren - ausbremsen. Damit sich die milliardenschweren Investitionen in das UMTS-Netz - nahezu 100 Milliarden DM für die Lizenzen und rund 50 Milliarden für die Infrastruktur - überhaupt rechnen, müssen die Mobilfunkgesellschaften ihren Kunden monatlich Dienstleistungen für mindestens 100 bis 160 DM verkaufen, prognostiziert Andreas Hoffmann, Telekommunikations- Experte bei Mummert + Partner. Die Gesprächsminute wird dabei in etwa ebenso teuer wie heute. "Das Geld muss mit der Datenübertragung verdient werden." Diese Leistungen sollen als exklusiver Service für UMTS-Kunden entsprechend hochwertig angeboten werden. Das Problem: Nur ein Bruchteil der heutigen Mobilfunker wird auf den UMTS-Zug aufspringen. "Zwei von drei Handy-Neukunden nutzen heute die Prepaid-Angebote. Hier werden enttäuschende Umsätze realisiert, so dass die Masse der Verbraucher die hochpreisigen UMTS-Angebote kaum nutzen wird."

"Die Massenflucht aus dem deutschen Hochpreis-Funknetz zu ausländischen Gesellschaften würde sämtliche Kalkulationen der Mobilfunkgesellschaften durchkreuzen", meint Hoffmann. "Angesichts der ohnehin mindestens zehn Jahre lang anfallenden Verluste im UMTS-Geschäft wird hier mit Sicherheit das Ausweichen auf preiswertere Anbietern im Ausland massiv unterbunden."

Die Frequenzen für die Mobilfunktelefone der nächsten Generation wurden in Deutschland um ein Vielfaches teurer verkauft, als in den meisten anderen europäischen Ländern. Deswegen müssen Kunden in Deutschland damit rechnen, dass sie weitaus höhere Preise für die neuen Handys und ihre Netze zahlen müssen, als ihre Nachbarn.