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Handystrahlen: Sind Kinder besonders gefährdet?

Richtlinien sollen junge Handy-Nutzer schützen
Von Ramona Jahn

Kinder und Jugendliche könnten beim Telefonieren mit Handys besonders gefährdet sein. Die von Mobiltelefonen ausgehende elektromagnetische Strahlung verändere Membran-, Rezeptor- und Chromosomenfunktionen und beeinflusse Hirntätigkeit und Reaktionszeit. Auch die Entstehung und das Wachstum von Tumoren könne nicht ausgeschlossen werden. Zu diesen Erkenntnissen kam Prof. Karl Ernst von Mühlendahl vom Kinderhospital Osnabrück beim Umweltforum der Ärztekammer Niedersachsen in Hannover.

Die derzeit gültigen Grenzwerte für die Sendeleistung von Mobiltelefonen schließen lediglich thermische Effekte aus. Für die genannten anderen Wirkungen auf den menschlichen Organismus haben diese Werte keine Relevanz. Inwieweit die Benutzung von Handys tatsächlich die Gesundheit gefährdet, ist bisher durch keinerlei Studien belegt. Es handelt sich also um ein "freiwillig eingegangenes Risiko", so Prof. von Mühlendahl.

Er will deshalb, gemeinsam mit der Dokumentations- und Informationsstelle für Umweltfragen der Kinderärzte (DISU) in Osnabrück, Empfehlungen für Kinder und Jugendliche erarbeiten, die einprägsam sind. Sie könnten zum Beispiel lauten:

  • das Handy nur in Ausnahmefällen benutzen
  • die Sprechzeiten so kurz wie möglich halten
  • in Autos ohne Außenantenne das Handy nicht benutzen.
Da von Basisstationen und Sendemasten eine noch stärkere und dauerhaftere Belastung ausginge, will sich die DISU auch mit Forderungen an die Betreiber wenden.