Feel the Future!

e-Touch - das Internet zum Anfassen ist da!

Neuartiges Gerät erlaubt die Übermittlung von Tastempfindungen
Von Marie-Anne Winter

Die altbekannte Computer-Maus taucht vieleicht bald auf der roten Liste für vom Aussterben bedrohte Arten auf: Der US-amerikanische Technologie-Entwickler Manhattan Scientific hat ein Gerät entwickelt, mit dem ausgewählte Texturen erfühlt werden können. So kann man die Qualität verschiedener Stoffe, wie Seide, Jeans oder Tweed, erfühlen. Auch das Gefühl von Wasser, Holz oder Stein soll die neuartige Maus hervorrufen können, sogar klebrigen Honig oder Kaugummi kann man damit "anfassen", ohne sich die Finger schmutzig zu machen.

Das erstaunliche Fühlerlebnis beruht auf einer Verschmelzung von Software und physikalischen Elementen. Wird eine bestimmte Abbildung auf dem Bildschirm mit dem Cursor der "Fühlmaus" ausgewählt, werden die entsprechenden Impulse an winzige Motoren im Gerät geleitet, die wiederum die taktilen Rezeptoren in der Hand des Benutzers stimulieren. Das eigentliche Gefühl entsteht im Gehirn, wo die empfangenen Reize mit den dazugehörigen Erfahrungen und Bildern verknüpft werden.

Um beispielweise die Glätte einer gläsernen Oberfläche zu simulieren, ist eine äußerst subtile Steuerung der verschiedenen Motoren nötig, um die entsprechenden Sensoren in der Haut zu aktivieren. Mit e-Touch wird es möglich, realistische Eindrücke aus der virtuellen Welt zu bekommen. Es sind viele neue Anwendungen denkbar, die nicht im e-Commerce-Bereich liegen - bei der Ausbildung von Zahnärzten oder Chirurgen, aber auch bei Bildhauern, Köchen, technischen Assistenten, Naturwissenschaftlern oder Schulkindern etwa. Mit e-Touch werden Blinde viel mehr vom Internet profitieren können, als bisher, und natürlich werden die Anhänger von Computerspielen nicht auf das "echte Feeling" verzichten wollen, sobald es erst einmal verfügbar sein wird.

Wann die "Midas" genannte Maus der nächsten Generation auf den Markt kommen wird, und was das "Gefühl der Zukunft" kosten soll, ist leider noch nicht bekannt. Allerdings heißt es, dass "Midas" mit den üblichen Rechnern funktionieren und zu "kundenfreundichen Preisen" erhältlich sein wird.