Startschuss

UMTS-Start verzögert sich

T-Mobil kündigt Start des deutschen UMTS-Netzes für 2003 an - Pro Kunde wird ein Monatsumsatz von 120 Mark angepeilt
Von Christopher Paun / AFP

Entgegen bisherigen Erwartungen, wird mobiles Telefonieren im neuen UMTS-Standard wohl Anfang 2002 noch nicht möglich sein. Die Telekom-Tochter T-Mobil will ihr deutsches UMTS-Mobilfunknetz erst Anfang 2003 starten. Zunächst würden Ballungsräume und die Autobahnen erschlossen, dann werde es ein flächendeckendes Netz im neuen Übertragungsstandard geben, kündigte der Chef der übergeordneten Konzerntochter T-Mobile International, Kai-Uwe Ricke, in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Montag an. Insgesamt setzt T-Mobil laut Ricke acht bis zwölf Milliarden Mark für den Aufbau der Netzinfrastruktur an. Konkurrent MobilCom will seine UMTS-Dienste nach eigenem Bekunden bereits in der ersten Jahreshälfte 2002 anbieten, Branchenführer Mannesmann Mobilfunk hat den Start seines Netzes für Ende 2002 in Aussicht gestellt. Ricke sagte dazu, T-Mobil wolle nicht mit unausgereiften Diensten an den Markt gehen.

Nach Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden will sich die Telekom laut Ricke noch um UMTS-Lizenzen in zehn weiteren europäischen Ländern bewerben, darunter Frankreich, Österreich, Schweden und mehrere osteuropäische Staaten. Das europaweite UMTS-Netz des Mobilfunkbetreibers soll eine einheitliche technische Basis haben.

T-Mobil rechnet bis 2010 mit mehr als 25 Millionen Handy-Kunden in den eignen Netzen. Pro Kunde werde ein Monatsumsatz von 120 Mark angepeilt, sagte Ricke der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Dabei werde aller Voraussicht nach mehr Geld für Datenverkehr als für reines Sprachtelefonieren ausgegeben. Rund 85 Prozent der Bundesbürger dürften laut Ricke in zehn Jahren mindestens ein Handy, vielfach aber gleich mehrere haben.