Der Norden dreht auf

Deutschlands nördlichste Telefongesellschaft, das Flensburger Unternehmen KomTel, ist auf Expansionskurs. Für die Zukunft sind nach Aussage des Unternehmens neue Dienste und Produkte geplant. Nähere Einzelheiten sollen voraussichtlich übermorgen auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden.

Für die geplanten Erweiterungen ist KomTel auf die Suche nach Partnern gegangen. Nachdem in der Presse zunächst über eine Beteiligung von Talkline oder MobilCom spekuliert wurde, hat KomTel heute Verhandlungen mit der VersaTel Telecom International N. V. über eine Gesellschaftsbeteiligung bestätigt. Die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abschluss, war aus Flensburg zu erfahren.

Mit dem Einstieg bei KomTel verfolgt VersaTel, zweitgrößter Telekommunikationsanbieter in den Niederlanden, seine Expansionspolitik auf dem bundesdeutschen Markt. Mit der KomTel und einer weiteren Tochtergesellschaft in Deutschland, der VEW Telnet, verfügt das Unternehmen über annähernd flächendeckende Kommunikationsnetze in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Hamburg. Die holländische Aktiengesellschaft, 1995 gegründet, ging 1997 an die Börse und hat heute eine Börsenkapitalisierung von rund 10 Milliarden Mark.

KomTel ist mit einem Umsatz von über 60 Millionen Mark einer der größten Regional-Carrier Deutschlands. Als Tochtergesellschaft der Stadtwerke Flensburg GmbH gegründet, gehört das Unternehmen inzwischen mehreren schleswig-holsteinischen Gesellschaftern, die der KomTel ein Wachstum weit über die regionalen Grenzen hinaus ermöglicht haben.

Heute sind bei der KomTel rund 180 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen plant für die nächsten Jahre Investitionen in der Größenordnung von mehr als 200 Millionen Mark.