Aktion

Protest gegen SMS-Preise

Unterschriftensammlung gegen hohe Kosten von Kurzmitteilungen: www.smsprotest.de
Von Christopher Paun

Carsten Kovalski aus Duisburg ruft mit seiner "SMS-Protest"-Aktion alle Mobilfunkkunden auf, mit ihrer Unterschrift oder E-Mail gegen die hohen Kosten für den Versand von SMS-Nachrichten zu protestieren. "Ich fordere Preissenkungen für den Versand von Kurzmitteilungen in den deutschen Mobilfunknetzen", sagt er und spricht damit ein Thema an, das vor allem jugendliche Handy-Nutzer interessiert, die mit SMS-Nachrichten teilweise sogar Schulden machen.

Begründet wird die Forderung damit, dass die Preise für Mobilfunkgespräche sich in den letzten Jahren teilweise auf ein Zwölftel gesenkt haben (Cityoption), während der SMS-Preis seit der Einführung im Frühjahr 1996 unverändert ist. Dem Branchenprimus D2 ist es sogar mit einem Trick gelungen, einen höheren SMS-Preis einzufordern.

Leider untermauert Kovalski seine Forderung auch mit irreführenden Behauptungen. So gibt er an, dass man in vielen Ländern kostenlos SMS-Nachrichten verschicken kann und bezieht sich dabei auf die D2-Information bzgl. Telefonieren im Ausland. Tatsächlich sind die Kurznachrichten aber nicht für einheimische Kunden des jeweiligen Netzes kostenlos, sondern nur für ausländische Gastnutzer. Der Grund dafür liegt wahrscheinloch am erhöhten Abrechnungsaufwand, der bei den zumeist kleinen Netzbetreibern wie z.B. in Island, Lettland oder Singapur entstehen würde. Tatsächlich verlangen viele ausländische Anbieter ähnliche Preise wie auch die deutschen. Manch anderer Netzbetreiber verlangt allerdings deutlich weniger. So kostet bei MobileOne in Singapur jede SMS umgerechnet nur ca. 6 Pfennig. Netzintern gibt es sogar 300 SMS-Nachrichten gratis. Man sieht also: Es geht deutlich billiger.