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Seziert: Der Asus Eee PC 1005HA unter der Haube

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Der 10-zöllige Eee PC 1005HA ist der jüngste Spross der im Mai vorgestellten Asus Eee PC Seashell-Familie. Das Netbook ist eine Idee dicker als der Eee PC 1008HA. Die Anschlüsse finden wir wie gewohnt rechts und links am Gehäuse. Die Anzeige ist zur Freude vieler Nutzer auf Wunsch entspiegelt - da lacht das Herz der Sonnenanbeter. Den 1005HA gibt es schon für gut 300 Euro - Grund genug für uns den hübschen Mini in die Redaktion zu holen. Das flache Schwestermodell 1008HA geriet bei vielen Eee PC Fans in die Kritik: Nicht einmal das RAM-Modul ist ohne großen Aufwand austauschbar. Macht es der Eee-PC 1005HA besser?

Ärgernis für Aufrüst-Fans

Asus Eee PC 1005HA-M (Seashell)

Schnell ist klar: Asus macht es den Aufrüst-Fans nicht einfach. Lediglich eine Klappe führt zum RAM-Steckplatz. Hier können Notebook DDR2-SO-Dimm-Module (200 Pin) eingesetzt werden. Ab Werk ist ein Gigabyte verbaut. Gut: Der Arbeitsspeicher ist nicht auf dem Mainboard verlötet.

Das Entfernen der Tastatur bringt viele Schrauben im Tastatur-Becken zum Vorschein. Eine der Schrauben schützt sich durch ein gelbes Garantiesiegel. Gegen den Einfach-Eee.de Redakteur nützt das allerdings nichts. Jedoch gilt: Wer die Garantie nicht verlieren will, der sollte spätestens jetzt aufgeben. Erst wenn alle Schrauben in der Tastatur-Wann gelöst sind kann die Unterseite des Notebooks abgehoben werden. Allerdings hat Asus die Tastatur auf der rechten Seite mit dem Untergrund verklebt. Mit einem Messer und viel Vorsicht konnten wir diesen Kleber dennoch lösen, ohne die Tastatur zu verbiegen.

Ist die Chassis-Abdeckung einmal abgenommen, finden wir ein aufgeräumtes Innenleben vor. Die Festplatte kann der unerschrockene Bastler nach dem Lösen einer Schraube und dem Entfernen eines Kabels entnehmen. Jetzt ist Platz für gängige S-ATA-Notebook-Festplatten in 2.5-Zoll. Standardmäßig ist der Eee PC 1005HA mit einer Festplatte von Hitachi (HTS543216L95) mit 160 GB Kapazität ausgerüstet.

Als gestecktes Bauteil entdecken wir lediglich das WLAN-Modul in halber Bauhöhe. Das IEEE-80.211-Draft-N-Modul befindet sich rechts unten am Mainboard an einem Mini-PCI-Express-Port.

Asus hat auch an Details gedacht. Die Hitachi-Festplatte hat einen separaten "Alu-Käfig" bekommen. Dieser schützt sie, wenn unvorsichtige Nutzer ihr Netbook fallen lassen und spitze Gegenstände den Unterboden durchschlagen. So ist dann zwar das Netbook hinüber, die Daten aber sind gerettet.

Monströse Kühlung

Wir entnehmen das Mainboard, um das Kühlsystem genauer unter die Lupe zu nehmen. Auf der Rückseite finden wir erstmals Kupfer-Heatpipes in einem Netbook vor. Bemerkenswert ist, dass hier nicht etwa der Intel Atom Prozessor, sondern der Chipsatz und die Northbridge gekühlt werden. Asus verbaut einen aktiven Radial-Lüfter, der im Betrieb ständig dreht und deutlich zu hören ist.

Uns erscheint der Kühl-Aufwand für ein Netbook als recht hoch. Es gibt Netbooks gleicher Spezifikation - also mit Intel GMA950 und Atom N270 - die lediglich einen winzigen Alu-Kühlkörper für Prozessor und Chipsatz benötigen. Modelle wie das Dell Inspiron Mini 10 besitzen noch nicht einmal einen aktiven Lüfter und kühlen passiv. Zudem sind die messbaren Temperaturen auf der Unterseite mit punktuellen 41 Grad Celsius alles andere als kühl. Entweder hat Asus hier überdimensioniert gearbeitet oder aber der Hersteller bereitet das Chassis beziehungsweise das Mainboard auf dedizierte Grafiklösungen a la Nvidia Ion vor.

Gibt es bald eine UMTS-Version?

Die Vorbereitungen für eine UMTS-Karte hat Asus jedenfalls getroffen. Unter dem Akku finden wir einen leeren Schacht für die SIM-Card und auf dem Mainboard eine leere Lötstelle für die SIM-Card-Halterung. Einen leeren Mini PCI Express Steckplatz für ein entsprechendes Modul finden wir jedoch nicht.

Schön stabil: Alu-Kühlplatte unter der Tastatur

Warum das Gehäuse des Eee PC 1005HA so stabil ist fanden wir unter den Tasten heraus. Eine Platte aus Aluminium nimmt die Abwärme von Prozessor und Chipsatz auf. Über die beiden rechteckigen Vertiefungen wird die Abwärme abgeführt. Da diese Platte eine Einheit mit der Handballenauflage und dem oberen Rahmen bildet entsteht eine sehr steife Konstruktion des Rahmens.

Fazit: Upgrade mit Hindernissen

Beim Eee PC 1005HA können Nutzer lediglich das Arbeitsspeicher-Modul tauschen. Hierfür gibt es eine Klappe auf der Unterseite. Um an die Festplatte oder an das WLAN-Modul zu gelangen, müssen Besitzer Siegel zerstören. Das bedeutet aber den sicheren Garantieverlust. Wer dies in Kauf nimmt, kann relativ leicht eine 320 GB oder 500 GB 2.5 Zoll S-ATA-Festplatte einbauen.

Immerhin entdeckten wir Lötstellen für einen SIM-Card-Schacht. Dies nährt Hoffnungen, dass es schon bald 1005HA-Modelle mit integriertem UMTS-Modul geben wird.

Bildergalerie: Der Eee PC 1005HA zerlegt