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Im Gespräch: Intel setzt auf die Kraft des Atoms

Von Steffen Herget

Hannes Schwaderer Intel Geschäftsführer Atom Chip Prozessor CPU Intel hat mit den Chips der Atom-Baureihe in der Zukunft noch einiges vor. In einem Gespräch mit Hannes Schwaderer, Geschäftsführer von Intel Deutschland, in Hamburg erfuhren wir einiges über die Pläne von Intel mit den universell einsetzbaren Chips. In Zukunft werden wir Atom-Prozessoren auf jeden Fall noch in einer Menge anderer Geräte als nur Netbooks und Nettops sein.

Intel will in die Smartphones

Hannes Schwaderer Intel Geschäftsführer Atom Chip Prozessor CPU Derzeit warten wir gespannt auf die ersten Handys auf Basis der Moorestown-Plattform. Vor allem Smartphones sollen dem Willen von Intel nach in der Zukunft durch den Einsatz von Atom-Chips endlich vollwertige PC-Technik bekommen. Dafür müssen die Prozessoren allerdings noch kleiner und stromsparender werden. Unter anderem aus diesem Grund wird der Atom-Prozessor in Zukunft weiter verkleinert und um weitere Bauteile auf einem Chip ergänzt, um das One-Chip-Design zu erreichen. Der Anfang dafür war mit der aktuellen Generation Intel Pine Trail bereits gemacht worden, die den Grafik-Chip mit in den Prozessor integriert hat. Die Entwickler bei Intel arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, Atom-Chips in 22-Nanometer-Technologie bauen zu können. Der Stromverbrauch soll ebenfalls weiter gedrückt werden, das große Ziel für Intel liegt bei einer Energieaufnahme von nur 400 Milliwatt. Für ordentlich Leistung in Netbooks werden in Zukunft vermehrt Dual-Core-Atome sorgen, die bereits im auf der Computex gezeigten Referenz-Design Canoe Lake steckten. Bei den Smartphones dürfte Intel einiges an Arbeit bevor stehen, um die Konkurrenten wie Freescale, Marvell oder Texas Instruments mit ihren sparsamen und weit verbreiteten ARM-Chips zu verdrängen.

Atom-Chips kommen in das TV-Gerät

Neben Smartphones und Netbooks hat Intel aber auch die Kategorie Consumer Electronic im Visier, also vor allem Fernseher und Set-Top-Boxen. Diese sollen ebenfalls von Atom-Prozessoren angetrieben werden. Dadurch soll sich der Internet-Nutzer am Fernseher nach Möglichkeit genauso fühlen wie am Computer, so Hannes Schwaderer. Derzeit kommen für das Internet am TV meist etwas umständliche oder eingeschränkte Widget-Lösungen zum Einsatz. Die Atom-Technik kann aber auch nicht ins Fernsehgerät selbst, sondern in Set-Top-Boxen verbaut werden. Das ist laut Herrn Schwaderer vor allem sinnvoll, um den teuren Fernseher nicht bei jedem Technologie-Sprung austauschen zu müssen, sondern nur die günstigere Zusatz-Box, die die Technik beinhaltet. Der schöne und teure Flatscreen-Bildschirm kann dann dem Wohnzimmer erhalten bleiben.

Atom-Antrieb in Autos von BMW und Mercedes

Zuletzt wird auch der Embedded-Atom immer wichtiger für Intel. Durch Partnerschaften mit BMW und Mercedes Benz hat Intel wichtige Partner gewinnen können, die die Verbreitung der Atom-Plattform auf ganz neue Geräte ausdehnen - nämlich Luxuskarossen. Ab 2012 sollen Auto-Modelle der beiden traditionsreichen deutschen Hersteller in Serie gehen, die in der Fahrzeugelektronik und dem Entertainment mit Atom-basierten Systemen ausgerüstet werden. Es sieht also weiter gut aus für den Atom-Prozessor von Intel. Der Chip entwickelt sich für Intel mittlerweile immer mehr zu einer Art Allzweckwaffe, die in immer mehr Gerätschaften zum Einsatz kommt. Das kann und im Sinne der Weiterentwicklung der Plattform nur Recht sein.