Krise

Einbruch im PC-Markt trifft Hersteller Dell und HP hart

Gewinne und Umsätze gehen zurück, Stellen werden abgebaut
Von dpa / Steffen Herget

Der weltweit zweitgrößte Computerbauer Dell leidet massiv unter dem globalen Einbruch des PC-Marktes. Der Gewinn des US-Konzerns stürzte im vergangenen Geschäftsquartal um 63 Prozent auf 290 Millionen Dollar (209 Millionen Euro) ab. Dabei belasteten Dell auch hohe Einmalkosten für den Konzernumbau. Der Umsatz fiel um 23 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar, wie Dell gestern abend nach US-Börsenschluss am Sitz im texanischen Round Rock mitteilte.

Die weiteren Aussichten für die weltweite IT-Nachfrage seien nach wie vor gemischt, warnte Konzernchef Michael Dell. In dem zum 1. Mai abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal 2009/2010 war auch das bis vor kurzem wachsende Geschäft mit Laptops und den noch kleineren Netbooks stark rückläufig. Insgesamt brachen die Hardware-Erlöse drastisch ein, während die Wirtschaftskrise auf die Sparten Software und Dienstleistungen weit weniger durchschlug.

Mit seinem Umsatz blieb der Hersteller hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der um Einmalbelastungen bereinigte Gewinn je Aktie von 0,24 Dollar fiel leicht besser als erwartet aus. Das Papier lag im nachbörslichen US-Handel leicht im Plus, nachdem es bereits bis zur Schlussglocke deutlich auf 11,48 Dollar zugelegt hatte.

HP will weitere Stellen abbauen

Auch Branchenprimus Hewlett-Packard (HP) hatte im vergangenen Geschäftsquartal einen herben Gewinnrückgang erlitten. Der US-Konzern kündigte daraufhin den Abbau weiterer 6 000 Stellen an - zusätzlich zu 24 000 Jobs, die im Zuge der Übernahme des IT-Dienstleisters EDS [Link entfernt] wegfallen.

Der weltweite PC-Markt ist in den ersten drei Monaten des Jahres nach Daten des Marktforschers Gartner um 6,5 Prozent auf 67,2 Millionen verkaufte Geräte geschrumpft. HP baute seinen Vorsprung als Marktführer aus und lieferte fast jeden fünften Rechner. Dell verlor weiter an Boden und teilt sich bei rund 13 Prozent Marktanteil den zweiten Platz mit dem Rivalen Acer aus Taiwan.

Für die Schließung von Fabriken und Abfindungen musste Dell im vergangenen Geschäftsquartal 185 Millionen Dollar ausgeben. Der Konzern sieht sich bei den angestrebten Einsparungen von jährlich vier Milliarden Dollar bis Ende des Geschäftsjahres 2010/2011 im Plan.