Neuer Prozess

BGH hebt Urteil gegen Ex-Mobilcom-Vorstand Gerhard Schmid auf

Prozess wird nun komplett neu aufgerollt
Von Marc Kessler

Der Prozess gegen den früheren Mobilcom-Vorstandvorsitzenden Gerhard Schmid muss neu aufgerollt werden. Das entschied der Bundesgerichtshof (BGH) am Donnerstag. Wie unter anderem das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe berichtet, fanden die BGH-Richter zahlreiche Lücken im Urteil des Landgerichts Kiel vom Januar vergangenen Jahres.

Nach Ansicht des BGH hätten die schleswig-holsteinischen Richter mit einer "falschen Sichtweise" geprüft, ob Schmid Vermögenswerte beiseite geschafft habe, schreibt das Handelsblatt. Der Ex-Milliardär Gerhard Schmid war im Januar 2009 wegen vorsätzlichen Bankrotts zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden. Das Kieler Gericht hatte dabei keine Zweifel, dass Schmid im Jahr 2002 Geld und Unternehmensanteile im Gesamtwert von 1,2 Millionen Euro nach Liechtenstein geschafft hatte, um sie vor einer drohenden Pfändung in Sicherheit zu bringen.

Wie das Urteil in einem neuen Prozess vor dem Landgericht Kiel ausfallen wird, ist völlig offen. Möglich wäre auch ein Freispruch.