Expansionskurs

Wirtschaftswoche: mobilcom will durch Übernahmen wachsen

Nach Fusion mit freenet sollen 500 Millionen Euro bereitliegen
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Nach der Einigung mit dem letzten Kläger gegen die Fusion von mobilcom und freenet will mobilcom-Chef Spoerr bald den neuen Konzern durch Übernahmen auf Wachstumskurs bringen. Der Wirtschaftswoche sagte Spoerr: "freenet verfügt etwa über 180 Millionen Euro. Rund 500 Millionen Euro liegen im gesamten Konzern bereit, wenn die Fusion vollzogen ist. Mit den üblichen Bankkrediten könnten wie dann auch deutlich größere Deals stemmen."

mobilcom sei an Unternehmen im Breitbandsektor und mit innovativen Produkten interessiert. "Wir schauen uns auch Unternehmen im Wachstumsmarkt Breitband-Internet an. Das müssen nicht nur DSL-Anbieter sein. Interessant sind auch Unternehmen mit besonderen Internetanwendungen. Wir denken nicht nur in Kundenzahlen, sondern auch in Kompetenzen." Spoerr räumt allerdings ein, dass das Unternehmen durch die Verzögerungen bei der Fusion "sicherlich viel Zeit verloren" hat. Dennoch sei die "strategische Grundausrichtung heute richtiger denn je".

Völlig unklar ist für Spoerr die Strategie von Großaktionär Drillisch, der zuletzt mit seinem Plan gerichtlich gescheitert war, einen Sitz im Aufsichtsrat zu erstreiten. "Uns ist bis heute eigentlich nicht klar, was Drillisch eigentlich beabsichtigt." Nach einem Gespräch mit Drillisch-Chef Paschalis Choulidis habe es geheißen, dass Drillisch die Fusion von mobilcom und freenet unterstützt, so Spoerr. "Im ersten Gespräch wollte Drillisch die Fusion auf keinem Fall infrage stellen. Zwei Wochen später konnten wir der Presse entnehmen, dass sich Drillisch nun kritisch zur Fusion äußert. Dasselbe gilt für den Aufsichtsrat. Erst hieß es, dass man keinen Sitz anstrebt. Eine Woche später wollte man einen Sitz im Aufsichtsrat. So gesehen ist es etwas schwierig, einzuschätzen, was Drillisch konkret beabsichtigt."