Bericht

Vodafone: Arcor bleibt vorerst eigenständig (aktualisiert)

Unternehmen dementiert FTD-Bericht über Eingliederung von Arcor
Von ddp / dpa / Thorsten Neuhetzki

Der Mobilfunkkonzern Vodafone will seine Festnetztochter Arcor vorerst nicht integrieren. Arcor soll sich auf die Kundengewinnung im boomenden Breitbandmarkt konzentrieren, sagte ein Sprecher heute in Düsseldorf. Deutschland-Chef Fritz Joussen hatte in der vergangenen Woche eine Integration grundsätzlich nicht ausgeschlossen, zugleich aber bekräftigt, dass ein solcher Schritt nicht geplant sei.

Der Vodafone-Sprecher dementierte damit einen Bericht der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ), wonach eine Integration der hessischen Tochter in die Struktur von Vodafone geplant sei. Das Blatt bezog sich dabei auf die Äußerungen von Joussen, die er bei einem Pressegespräch in der vergangenen Woche gemacht hatte.

Der britische Vodafone-Konzern hatte vor einigen Monaten einen Strategieschwenk vollzogen und das Breitbandgeschäft zum Kerngeschäft erklärt. Zuvor befand sich die deutsche Tochter Arcor auf dem Verkaufszettel. An dem schnell wachsenden Unternehmen sind neben Vodafone noch die Deutsche Bahn und die Deutsche Bank beteiligt. Die beiden Minderheitsaktionäre drängen laut Angaben aus Branchenkreisen auf einen Verkauf der restlichen Arcor-Anteile an Vodafone.

Arcor ist die zweitgrößte Telefongesellschaft mit eigener Infrastruktur in Deutschland und viertgrößter DSL-Anbieter. Das Unternehmen betreut knapp 1,6 Millionen DSL-Kunden. Vodafone hatte Arcor als Teil des Mannesmann-Konzerns im Jahr 2000 erworben, jedoch passte das Unternehmen zunächst nicht ins Konzept, da Vodafone sich auf den Mobilfunk konzentrierte.