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e*Message ab sofort offizieller Inhaber von Mobilfunkfrequenzen

Frequenzbereich wird für Profi-Bündelfunknetz in Berlin-Brandenburg genutzt
Von Thorsten Neuhetzki

Seit 7. Dezember vergangenen Jahres hat die Berliner e*Message nach der drohenden Abschaltung des Bündelfunknetzes Dolphin das Netz in der Region Berlin-Brandenburg übernommen und mit der Dispatchfunk Berlin GmbH betrieben, um den bestehenden Bündelfunkkunden eine Dienstleistung anzubieten. Zu den Kunden gehören neben Kurierdiensten auch die Berliner Stadtreinigung, die S-Bahn, aber auch die Bundespolizei. Heute nun hatte e*Message einen Grund zu Feiern: Die Bundesnetzagentur hat dem Unternehmen, das sich bislang ausschließlich auf Paging konzentrierte, die benötigten Frequenzen zwischen 410 und 430 MHz für die Region offiziell zugeteilt.

Mit dem Bündelfunknetz richtet sich e*Message ausschließlich an Geschäftskunden. Das zeigt auch die Kapzität des Netzes: Auf dem Berliner Fernsehturm steht die nach e*Message-Angaben mit 50 Kanälen größte Mobilfunkfunkzelle Europas. Das sei das das vier- bis fünffache dessen, was die Behörden für den BOS-Digitalfunk planen. Allerdings deckt diese Basisstation auch eine Fläche mit mehr als zwei Millionen Einwohnern ab. Insgesamt hat das e*Dispatch-Netz mehr als 30 Standorte in der Region, ein neuer soll bald im Süden Berlins errichtet werden.

"Ein Bündelfunknetz kann wegen der Spezialisierung nur weniger als ein Prozent der Teilnehmer der Mobilfunknetze haben", sagt e*Message-Europe-Chef Dr. Dietmar Gollnik. Der Vorteil des Bündelfunknetzes ist dennoch die zur Verfügung stehende Kapazität. Denn da Privatkunden zu diesem Netz keinen Zugang haben, gibt es auch dann noch freie Kapazitäten, wenn die Mobilfunknetze überlastet sind. Das habe sich bereits mehrfach auf der Loveparade oder auch dieses Jahr auf der WM-Fanmeile bewehrt. Somit könnten die relevanten Kräfte auch noch im Katastrophenfall kommunizieren.