Regulierung/VDSL

AOL-Studie: Wettbewerb auf Netzebene schafft Arbeitsplätze

Optimale Regulierung bringt 700.000 neue Stellen
Von Georg Stanossek

In einer Wissensgesellschaft wie in Deutschland muss ein gesunder Wettbewerb auf Ebene des Anschlusses, des Netzzugangs und beim Angebot digitaler Dienste durch optimale Telekommunikationsregulierung gewährleistet sein. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Untersuchung "Digitale Dienstleistungsgesellschaft" der Wirtschaftsexperten Paul Welfens und Dora Borbély, die im Auftrag von AOL Deutschland erstellt wurde.

"Nur wenn der Kunde zwischen verschiedenen Zugangsanbietern, Internetprovidern und digitalen Diensten wählen kann, wird durch einen funktionierenden Wettbewerb Innovation und Wachstum gefördert", stellt Welfens fest. "Mit der Wandlung Deutschlands hin zu einer digitalen Dienstleistungsgesellschaft sind attraktive Angebote schneller Internetzugänge und innovativer Dienste wichtige Treiber für wirtschaftliches Wachstum. Derzeit ist ein gefährliches Stadt-Land-Gefälle zu beobachten. Schnelle Internetzugänge, die Voraussetzung für viele Dienste sind, dürfen sich nicht auf Ballungszentren beschränken, sondern müssen durch optimale TK-Regulierung auch in der Fläche verfügbar sein", fasst Welfens seine Untersuchung zusammen.

Die Bedeutung der Regulierungspolitik

Die Studie stellt die Gefahr einer nachhaltigen Beeinträchtigung der Start- bzw. Expansionschancen digitaler Dienstleister bei unzureichender bzw. ineffektiver Regulierung des Ex-Monopolisten dar. Die Folgen wären negative Beschäftigungseffekte direkter und indirekter Art. So ist bei einer effektiven Regulierung mit einer verstärkten Nutzung von Kommunikationsdiensten zu rechnen. Dies könne, wie in der Untersuchung betont wird, über einen Zeitraum von acht Jahren zu rund 700 000 neuen Arbeitsplätzen in Deutschland führen oder - im Falle fehlender Regulierung - diesen Beschäftigungszuwachs verhindern.

Weiterhin sei es bei einer Ausgangssituation von Marktbeherrschung durch den Ex-Monopolisten wichtig, dass dessen Konkurrenten ebenfalls die Möglichkeit zum Angebot innovativer Produkte haben. Im Sinne einer innovationsfreundlichen Wirtschaftspolitik ist laut Welfens wenig gewonnen, wenn der Ex-Monopolist einen kurzfristigen Investitions- und Innovationsspurt realisiert. So könnten innovative Dienste vom marktbeherrschenden Netzunternehmen angeboten werden und möglicherweise in marktunüblichen Bündelprodukten vertrieben werden, die es bei funktionsfähigem Wettbewerb nicht geben würde. Darin läge ein offenkundiger Missbrauch von Marktmacht vor, da diese von einem Markt regelwidrig auf einen anderen Markt übertragen wird.