Wettbewerb

20 000 Mobilfunkkunden haben yesss! gesagt

Virtueller Netzbetreiber heizt österreichischen Mobilfunkmarkt an
Von Björn Brodersen

Österreichs neues Mobilfunkangebot yesss! verkauft sich anscheinend wie warme Semmeln: Wie der Standard in seiner Onlineausgabe schreibt, sollen Insidern zufolge seit dem Verkaufsstart am Monatsanfang bereits 20 000 Kunden zugegriffen haben. Der Erfolg der Tochter des Netzbetreibers One erinnert ein wenig an den Marktstart des Tchibo-Tarifs: Der Kaffeeröster reichte nach eigenen Angaben rund 20 000 Handys gleich am ersten Verkaufstag über den Ladentisch. Der neue österreichische Mobilfunkprovider selber gab gegenüber der Zeitung keine genauen Zahlen bekannt, das Geschäft laufe aber "sehr gut". Bis zum Jahresende will das Unternehmen 50 000 Kunden gewonnen haben.

In dem Prepaid-Tarif telefonieren die Kunden wie berichtet für 9 Cent rund um die Uhr in alle nationalen Netze, jede SMS-Nachricht kostet 13 Cent. Eine monatliche Grundgebühr, einen Mindestumsatz oder eine Bindungsfrist gibt es in dem auf GSM-Telefonie und SMS-Versand beschränkten Angebot nicht. Das Startpaket, das aus der SIM-Karte und einem Guthaben für 60 Gesprächsminuten besteht, kostet 13 Euro, ein entsperrtes Einsteigergerät, das Nokia 1100, kostet dazu 69 Euro. Genutzt werden kann das Angebot aber auch mit jedem anderen entsperrten Handy.

Hier droht dem virtuellen Netzbetreiber aber Ärger: Andere Mobilfunkanbieter sind der Ansicht, yesss! fordere die Anwender zum Rechtsbruch auf, indem der Anbieter Handybesitzer auf Entsperr-Dienste im Internet verweise. Dadurch können SIM-gelockte Mobiltelefone unter Umgehung der Services der Mobilfunknetzbetreiber nutzbar gemacht werden. Nach Ansicht der yesss!-Konkurrenten stellt das Entsperren, das die Netzbetreiber während der Mindestvertragslaufzeit nur gegen Zahlung anbieten, einen Eingriff in die Rechte des Software-Herstellers dar. Anbieter wie 3 und A1 prüfen nun Medienberichten zufolge rechtliche Schritte.