Zahlen

Telekom im 1. Quartal dank Mobilfunk erfolgreich

T-Mobile USA gewinnt zahlreiche Neukunden
Von dpa / Marie-Anne Winter

Getragen von einem guten Abschneiden der Mobilfunksparte hat die Deutsche Telekom im ersten Quartal ihr operatives Ergebnis leicht steigern können. Die von dpa befragten Analysten rechnen im Durchschnitt mit einem bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 4,62 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,48 Milliarden Euro). Das Unternehmen will am 13. Mai vorbörslich seine Daten für das Auftaktquartal vorlegen.

Beim Überschuss rechnen die Experten mit 435 Millionen Euro (853 Millionen Euro) und beim Umsatz mit 14,11 Millionen Euro (13,62 Milliarden Euro). Das Vorjahresquartal war geprägt von dem Verkauf der restlichen TV-Kabeltöchter, der 1,73 Milliarden Euro in die Kassen der Bonner spülte. Zur Verbesserung des EBITDA hätten auch die Sparanstrengungen beigetragen, meinte Holger Bosse von der Helaba Trust.

Wachstumstreiber war einmal mehr das Mobilfunkgeschäft. "Wir erwarten, dass T-Mobile erneut der Hauptfaktor für den Anstieg des Konzernumsatzes sein wird", sagte Chris Wood von J.P. Morgan. Seinen Erwartungen zufolge werden Umsatz und EBITDA zulegen. Kräftig steigen werden wohl auch die Kundenzahlen in den USA. Die Analysten rechnen mit einem Plus von 733 000 Nutzern, womit die Telekom ihren fünften Platz unter den nationalen Mobilfunkanbietern vor Nextel behaupten würde.

Schwächer entwickelt hat sich nach Einschätzung der Analysten die Festnetzsparte T-Com. In ihrer umsatzstärksten Sparte verbuchte das Unternehmen einen Umsatzrückgang auf 6,18 Millionen Euro (6,44 Milliarden Euro). Der operative Gewinn reduzierte sich der Umfrage zufolge auf 2,63 Millionen Euro (6,74 Milliarden Euro). Europas größter Telekomkonzern muss sich nach der Einführung einer stärkeren Konkurrenz im Ortsnetz einem verschärften Wettbewerb stellen. Ungeachtet dessen hätte sich jedoch die Marge auf 37 Prozent (35,7 Prozent) verbessert, schreibt HVB-Analyst Thomas Friedrich in einer Studie. Er begründete dies mit den laufenden Einsparmaßnahmen.

Schuldenstand sinkt trotz Maut-Debakel

Der Schuldenstand ist nach Aussagen der Branchenkennern bis Ende März weiter zurückgegangen. Die befragten Analysten rechnen mit 45,01 Milliarden Euro. Zum Jahreswechsel lasteten noch 46,6 Milliarden Euro auf dem Konzern. Den Rückgang erklärten die Analysten unter anderem mit Währungseffekten sowie einem hohen Cash-flow. Die positiven Einflüsse durch den schwachen US-Dollar seien aber schwächer als in den Vorquartalen, sagte ein Analyst einer Frankfurter Großbank.

Die Experten erwarten keine Änderung der Prognose für 2004. Vorstandschef Kai-Uwe Ricke hatte zuletzt einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von mindestens 19,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 18,29 Milliarden Euro) in Aussicht gestellt. Beim Umsatz wird eine "angemessene Verbesserung" angestrebt.

Im laufenden Jahr rechnet Ricke nicht mit einer weiteren Belastung durch die Beteiligung am Maut-Konsortium Toll Collect. Im Schlussquartal 2004 hatte das Maut-Debakel die Telekom-Bilanz mit 442 Millionen Euro belastet und den Konzern nach drei gewinnträchtigen Quartalen im Schlussquartal in die Verlustzone getrieben.