Neuentwicklung

Neuer Kopierschutz für Mobilfunkbranche

Neuer Standard ermöglicht begrenztes Weitergeben von digitaler Ware wie Klingeltönen
Von Hayo Lücke

Die in der Open Mobile Alliance (OMA) zusammengeschlossenen Mobilfunkkonzerne, etwa Nokia, SonyEricsson, T-Mobile oder Vodafone, haben sich auf einen neuen Kopierschutzstandard für Handys geeinigt. Nach Vorstellungen der OMA sollen Videoclips, Klingeltöne, Computerspiele und andere digitale Medieninhalte schon bald zwischen Handys hin- und herkopiert werden können. Dies berichtet die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) auf ihrem Online-Portal. Willms Buhse, Vice Chairman der OMA sagte gegenüber der Zeitung: "In der neuen Version unseres Kopierschutz-Standards kann man das begrenzte Kopieren von geschützten Werken zulassen."

Mit dem neuen Standard soll ein Markt angekurbelt werden, dem für die Zukunft deutliche Umsatzsteigerungen hervorgesagt werden. Digitale Ware in Form von Videoclips, Klingeltönen oder Spielen sollen den Umsatz bei Handyherstellern, Mobilfunkbetreibern und Medienunternehmen steigern. Hoffnung macht insbesondere der Erfolg der Klingeltöne, wie die FTD weiter schreibt. 2003 wurden laut den Marktforschern von Juniper Research weltweit Klingeltöne für 1 Milliarde US-Dollar verkauft. Der Konkurrent Arc Group geht noch einen Schritt weiter und schätzt das Marktvolumen auf 3,2 Milliarden US-Dollar, das wären zehn Prozent des globalen Musikmarktes.

Aktuell lassen sich Klingeltöne nicht von Handy zu Handy kopieren, die Erfahrung mit Internet-Musikdiensten zeigt allerdings, dass das Geschäft mit digitalen Songs durch Kopierschutz gebremste wird. Die Mobilfunkbranche ahmt mit dem neuen Kopierschutzstandard den Internet-Dienst iTunes nach, wo sich die gekauften Songs in begrenztem Umfang kopieren lassen, um sie auf verschiedenen Geräten anzuhören.