Handys legen an die Fessel

MIT: Handy unbeliebter als Wecker

Erfindungen, die wir am meisten hassen und uns trotzdem aus unserem Leben nicht mehr wegdenken können
Von Thomas Wischniewski

Laut einer neuen Untersuchung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist das Handy die Erfindung, die wir einerseits am meisten hassen, auf die wir andererseits aber am wenigsten verzichten möchten. Rund dreißig Prozent der 1 500 Teilnehmer an der Untersuchung gaben an, eine äußerst ambivalente Einstellung zum vermeintlichen Segen der Mobilfunktechnologie zu haben. Das Handy wird von den Befragten demnach am meisten gehasst - ein Leben ohne Handy können sich die Befragten dennoch nicht mehr vorstellen.

Die Liste der Erfindungen, die wir hassen und uns aus unserem Leben gleichzeitig nicht mehr wegdenken können, wird mit 30 Prozent von den Mobiltelefonen angeführt. Auf dem zweiten Platz landeten Wecker mit 25 Prozent, der dritte Platz wird vom Fernsehen mit 23 Prozent belegt. Platz vier: Rasierapparate mit 14 Prozent.

Die Untersuchungsgruppe um Merton Fleming vom MIT sehen in der zweischneidigen Einstellung der Befragten zum Handy ein Stück Realität wider gespiegelt. Einerseits würde die Mobilfunktechnik zwar einen deutlichen Nutzen mit sich bringen, etwa in Form höherer Erreichbarkeit für Freunde und Familie. Andererseits hätten diese Vorteile auch deutliche gesellschaftliche Auswirkungen. So wären die meisten Menschen genervt, wenn sie Gespräche über das Handy in Restaurants oder Kinos mithören müssten. Viele Nutzer fühlten sich zudem durch das Handy stärker an die soziale Fessel gelegt.

Die Herausforderung für die Wissenschaftler vom MIT ist somit klar. Man forsche daran, den mobilen Geräten mehr "soziale Intelligenz" einzuhauchen. Dies solle so geschehen, dass die Geräte wüssten, was der Nutzer von ihnen erwartet - ohne dass es ihnen explizit für jede Situation gesagt werden müsse.