Familie

Eigenes Handy erst für Kinder ab zwölf Jahren ratsam

Eltern sollten auf die Kosten achten
Von dpa / Björn Brodersen

Eltern sollten Kindern unter zwölf Jahren kein eigenes Handy anschaffen. Die Mehrheit der Experten gehe davon aus, dass Grundschulkindern noch kein eigenes Mobiltelefon benötigen, berichtet die in München erscheinende Zeitschrift "meine Familie & Ich" (Ausgabe 2/2004). Für Kinder ab zwölf Jahren mache ein eigenes Handy vor allem dann Sinn, wenn sie täglich alleine längere Wege zur Schule, zum Sportverein oder Musikunterricht zurücklegen müssten. Mit dem Handy ließen sich die Eltern bei Verspätungen oder Notfällen schnell benachrichtigen.

Damit das Mobiltelefon nicht zur Schuldenfalle wird, sollten Eltern von Anfang an auf die Kosten achten, so das Magazin. Am besten werde schon bei der Anschaffung geklärt, wer für das Telefonieren finanziell aufkommt. Medienpädagogen raten zudem zum Kauf von Prepaid-Karten, mit denen Kinder und Jugendliche besser lernen, mit ihrem Budget zu haushalten. Darüber hinaus sollten Kindern vor 0190- Diensten gewarnt werden. Die Nummern der teuren und oft unseriösen Anbieter sollten vorsichtshalber gar nicht gewählt werden.

Inzwischen hat jedes zweite Kind im Alter von elf bis zwölf Jahren bereits ein eigenes Handy, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts [Link entfernt] für Jugendforschung (IJF) in München hervorgeht. Bei den 13- bis 22-Jährigen haben laut der Umfrage sogar 84 Prozent ein eigenes Mobiltelefon. Neun von zehn Kindern mit Handy nutzen eine Prepaidkarte, bei den Jugendlichen sind es 59 Prozent. Kinder kommen mit einer 15-Euro-Karte rund drei Monat aus, bei Jugendlichen reicht sie lediglich für fünf Wochen. Befragt wurden 1718 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 22 Jahren.