enttäuschende Entwicklung

British Telecom: Rückzug aus deutschem Richtfunk-Geschäft

Wieder schließt ein Erfurter Call-Center
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die British Telecom (BT) zieht sich vorerst aus dem Geschäft mit Telekommunikationsdiensten per Richtfunk in Deutschland zurück. Ein Call-Center in Erfurt, in dem die Dienste vermarktet wurden, werde Ende März geschlossen, bestätigte ein Sprecher der British-Telecom Tochter BT Ignite am Donnerstag in München einen entsprechenden Bericht des MDR.

"Dieser Markt hat sich überhaupt nicht so entwickelt, wie wir uns vorgestellt hatten", sagte er. In dem Call-Center seien zuletzt rund 30 Mitarbeiter beschäftigt gewesen. Ob und in welcher Form die BT Ignite das Geschäft weiter betrieben werde, sei offen, sagte der Sprecher.

Das Telekommunikationsunternehmen Viag Interkom hatte die Lizenzen für den Richtfunk im Sommer 1999 für einen zweistelligen Millionenbetrag ersteigert. Im vergangenen Jahr war das Geschäft durch die Aufspaltung des Mutterkonzerns in das Mobilfunk- und das Festnetzgeschäft an BT Ignite übergegangen. BT Ignite in Deutschland konzentriert sich seitdem auf das Festnetzgeschäft und ist Teil der internationalen BT Ignite Organisation.

Durch Telekommunikationsdienste per Richtfunk sollte vor allem das Monopol der Telekom im Ortsnetz gebrochen werden. Inzwischen haben sich aber zahlreiche Anbieter aus dieser Technik zurück gezogen. Die Lizenzen sind nach Angaben des BT Ignite-Sprechers nicht übertragbar.