moiles Internet

Jamba! will größtes mobiles Internet-Portal werden

Berliner Unternehmen hofft auf Wachstum durch GPRS
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Berliner Jamba! AG nimmt sechs Monate nach ihrer Gründung den Kampf um die Marktführerschaft bei Inhalten für Internet-Handys auf. Auch wenn die schnellen UMTS-Telefone noch mindestens bis 2002 auf sich warten lassen: "Ich glaube, dass sich der Markt schon in den nächsten zwei Jahren entscheiden wird", sagte Vorstandsmitglied und Mitgründer Alexander Samwer der dpa in Berlin.

Jamba! wolle bereits auf den internetfähigen GPRS-Handys das werden, was Yahoo im Internet sei - die weit verbreitetste Startseite, auf der die Reise durch das weltweite Netz losgehen kann.

Im ersten halben Jahr hat Jamba! für seine WAP-Dienste knapp 400.000 Kunden gewonnen. "Wir sind schon sehr zufrieden", wertet Samwer. Das operative Geschäft laufe schließlich erst seit drei Monaten. Allerdings brachten die Kunden in dieser Zeit nur rund eine Million Mark an Umsatz - die Hälfte davon über neue Klingeltöne fürs Handy. Richtig los gehen mit den Einnahmen soll es jetzt mit dem Internet im Mobiltelefon, denn dann soll jeder Kunde ein Vielfaches an Umsatz bringen.

Jamba! verdient an jedem Nutzer, der über das Internet einkauft, besondere Informationen oder Spiele herunter lädt oder sich Werbung anschaut. Die bunten, großen Handy-Bildschirme, die in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen, werden die Nutzung explodieren lassen, ist sich Samwer sicher. Im ersten Jahr des neuen Mobilfunkstandards hoffen die jungen Unternehmer auf 25.000 bis 50.000 GPRS-Kunden. Weitere Prognosen wollen sie nicht machen.

Konkurrenten des Unternehmens, an dem debitel, Mediamarkt-Saturn und ElectronicPartner Anteile halten, sind klassische Internetportale wie AOL und Yahoo. Andererseits bauen auch die Netzbetreiber wie T-Mobile, Vodafone oder VIAG Interkom eigene Portale auf. "Den Netzbetreibern fehlt aber mit Ausnahme von T-Mobile mit T-Online die Service-Erfahrung, den Internetportalen die Handykompetenz", sagt Samwer selbstbewusst. Er hatte mit seinen Brüdern Marc und Oliver vor einigen Jahren die Tauschbörse Alando gegründet und später an das US- Unternehmen E-Bay verkauft.

Jamba! habe mit bisher 250 verschiedenen Handy-Diensten auf beiden Gebieten Erfahrung gesammelt. Außerdem setzt das Berliner Unternehmen mit 50 festen Beschäftigten auf die Eigentümer als Vertriebspartner. Jedes Internethandy, das der Kunde in einem Mediamarkt, Saturn oder der ElectronicPartner-Gruppe kauft, startet erst einmal auf der Jamba!-Seite. Weitere Partner in Europa sollen folgen und sich am Unternehmen beteiligen.

Ganz oben auf der Wunschliste der Berliner steht dann noch ein schneller Börsengang. "Dafür wollen wir gute Zahlen haben, auch wenn die nicht unbedingt schwarz sein müssen." Mit einer ersten Eigenkapitalfinanzierung von 55 Millionen DM habe man ein Polster, das Zeit lasse.