Auktion

UMTS-Lizenzen könnten mehr als 40 Milliarden Mark einbringen

Laut "Telebörse" will allein MobilCom bis zu 18 Milliarden Mark bieten.
Von Christopher Paun / AFP

Wie bereits gestern vermutet, müssen die Erwartungen an die Versteigerung der begehrten UMTS-Mobilfunklizenzen erheblich nach oben korrigiert werden. Die Auktion dürfte Bundesfinanzminister Hans Eichel nach einer Umfrage des Magazins "Telebörse" mindestens 40 Milliarden Mark einbringen, und selbst das kann noch übertroffen werden. Wie das Magazin am Mittwoch vorab in Frankfurt mitteilte, haben interessierte Telekom-Firmen erhebliche Summen mit Blick auf die Auktion zurückgestellt. Die Unternehmen Debitel und Viag Interkom seien bereit, jeweils 10 Milliarden Mark für eine der sechs zu versteigernden Lizenzen zu bieten. Der Telekomanbieter MobilCom, der zusammen mit France Telecom antritt, rechnet demnach intern sogar mit bis zu 18 Milliarden Mark. Als Interessenten werden außerdem die Mobilfunknetzbetreiber D2-Mannesmann mit Vodafone, T-Mobil mit der Deutschen Telekom und e-plus mit KPN gehandelt.

Das Finanzministerium bezifferte indessen den erwarteten Auktionsgewinn mit lediglich 1,45 Milliarden Mark. Vieles spricht nach Ansicht von Experten jedoch dafür, dass Deutschland einen ähnlichen Preiskampf wie Großbritannien erleben wird. Dort wurden für fünf Mobilfunk-Lizenzen bislang insgesamt 11,519 Milliarden Pfund (36,77 Milliarden Mark) geboten. Laut "Telebörse" erwägt Eichel angesichts des zu erwartenden Milliardensegens bereits eine Verschiebung des eigentlich noch für dieses Jahr vorgesehenen Börsengangs der Deutschen Post sowie einer weiteren Privatisierung der Deutschen Telekom. Die daraus erhofften Milliardeneinnahmen stünden dann im Haushalt 2001 und könnten Bundeskanzler Gerhard Schröder so im Wahljahr 2002 Pluspunkte bringen, spekulierte das Blatt.