Dunkelfeld

ZTE Blade v9 im kurzen Hands-On

Die auf Aufnahmen im Dunklen optimierte Kamera des ZTE Blade v9 muss sich ausgerechnet bei im Dunklen aufgenommenen Bildern der Konkurrenz geschlagen geben.
Vom Mobile World Congress in Barcelona berichtet

Das ZTE Blade v9 zeigt ein Prinzipbild seines Kameralinsen-Systems Das ZTE Blade v9 zeigt ein Prinzipbild seines Kameralinsen-Systems
Foto: teltarif.de
Der chinesische Smartphone-Hersteller und Netzwerkausrüster ZTE hat auf dem Mobile World Congress in Barcelona das ZTE Blade v9 offiziell vorgestellt. Als Ort der Präsentation wählte ZTE Cùpula de Las Arenas, die Kuppel unter dem Dach einer zum Einkaufszentrum umgebauten ehemaligen Stierkampfarena. Katalonien, deren Hauptstadt Barcelona ist, hat im Gegensatz zu Spanien Stierkämpfe schon seit mehreren Jahren verboten.

Das ZTE Blade v9 zeigt ein Prinzipbild seines Kameralinsen-Systems Das ZTE Blade v9 zeigt ein Prinzipbild seines Kameralinsen-Systems
Foto: teltarif.de
Das ZTE Blade v9 bietet mit einem 5,7 Zoll großen 18:9-Display mit HD+-Auflösung (960 x 1920 Pixel), Snapdragon-450-CPU, Android Oreo, Fingerabdrucksensor via rückseitigem Sensor und Gesichtserkennung einen sehr soliden Standard für ein Mittelklasse-Smartphone. Das Motto des an eine jugendliche Zielgruppe adressierten Smartphones lautet "Live without Limits": "Lebe ohne Grenzen".

Herausragendes Feature des ZTE Blade v9 soll aber die auf schlechte Lichtverhältnisse (low light) optimierte Dual-Kamera sein. Letztere enthält zwei Sensoren mit 16 bzw. 5 Megapixel, wobei der zweite Sensor auf die Aufzeichnung von Tiefeninformationen optimiert ist. Damit soll es möglich sein, nachträglich den Punkt der Schärfe zu korrigieren, um ein (künstliches) Bokeh zu erzeugen.

Hands On

ZTE Blade V9

Im Kurztest gegen ein anderes Mittelklasse-Smartphone, das Huawei P9 Lite konnte das ZTE Blade v9 jedoch nicht punkten. Beide Bilder sind unten abgebildet. Das P9 Lite hat das deutlich schärfere Bild geschossen, vermutlich, weil der Autofokus des ZTE Blade v9 bei der schwierigen Lichtsituation den Punkt der optimalen Schärfe nicht ganz genau getroffen hat. Noch gravierender wiegt, dass die Grünpflanze neben der Straßenlaterne in der Vergleichsaufnahme des P9 Lite gut erkennbar ist, in der Testaufnahme des Blade v9 hingegen so gut wie nicht. Zwar fallen beim P9 light störende Streifen auf, die von der Straßenlaterne schräg nach oben laufen. Es ist aber zu vermuten, dass diese durch Kratzer oder ölige Fingerabdrücke auf der Linse verursacht worden sind, und nicht durch eine per se schlechte Kamera. Testbild der Testszene mit Straßenlaterne, aufgenommen mit dem ZTE Blade v9 Testbild der Testszene mit Straßenlaterne, aufgenommen mit dem ZTE Blade v9
Foto: teltarif.de

Vergleichsbild derselben Testszene, aufgenommen mit einem Huawei P9 Lite Vergleichsbild derselben Testszene, aufgenommen mit einem Huawei P9 Lite
Foto: teltarif.de
Abgesehen von der Peinlichkeit, dass die nach ZTE-Angabe vor allem auf dunkle Szenen optimierte Kamera sich bei einem Testbild einer eben solchen Szene einem vor eineinhalb Jahren vorgestellten Konkurrenzgerät geschlagen geben musste, zeigte das ZTE Blade v9 in unserem kurzen Hands-On-Test keine weiteren Schwächen. Es reagiert sehr flüssig und präzise auf Eingaben. Die Glasrückseite schimmert auffallend im Licht. Da außen nur Glas und Metall als Werkstoffe verwendet wurden, fühlt sich das Gerät sehr stabil an. Es liegt gut in der Hand.

Günstiger Preis

Das ZTE Blade v9 soll schon ab März in Deutschland für einen UVP von 269 Euro verkauft werden. Eine Version mit mehr Speicher (4 statt 3 GB RAM und 64 statt 32 GB ROM) soll anfangs für 299 Euro verkauft werden. Es ist davon auszugehen, dass die Preise im Laufe der Zeit sinken werden, sodass bis Weihnachten dieses Jahres vielleicht sogar die 200-Euro-Grenze unterschritten wird.

Der recht günstige Preis soll dabei helfen, die Zahl der bisher insgesamt verkauften Blade-Smartphones von 80 Millionen Stück weiter kräftig nach oben zu treiben.

Kleiner Bruder zum noch günstigeren Preis

Nochmals deutlich günstiger soll das ZTE Blade v9 Vita werden: 179 Euro mit 2 GB RAM und 16 GB ROM, sowie 199 Euro für die (deutlich empfehlenswertere!) Variante mit 3 GB/32 GB. Das Vita ist etwas kleiner, hat auch ein kleineres Display (5,45 Zoll) mit einer zudem deutlich niedrigeren Auflösung (HD+, 720 x 1440 Pixel). Angetrieben wird das Vita von der Vorgänger-Generation der beim großen Bruder verbauten CPU, nämlich einem Snapdragon 435.

5G-Smartphones ab kommendem Jahr

Im Ausblick kündigte ZTE 5G-kompatible Smartphones für Anfang 2019 an. Als Vorgeschmack auf 5G stellt ZTE bereits dieses Jahr auf dem MWC das nach eigenen Angaben schnellste 4G-Smartphone mit einem (theoretischen) Datendurchsatz von 1,2 GBit/s im Downstream aus.

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