Google-Chef droht wegen YouTube-Video Verhaftung
Google-Chef droht wegen
YouTube-Video Verhaftung
Logo: Google/YouTube
Ein brasilianisches Wahlgericht hat die
Festnahme des Google-Chefs in Brasilien, Fabio José Silva Coelho,
angeordnet. Der Grund: Der Internet-Suchmaschinen-Anbieter weigert
sich, ein zweifelhaftes Wahlvideo vom YouTube-Portal zu entfernen,
in denen ein Lokalpolitiker heftig attackiert wird. Nach Ansicht des
Gerichtes verletzen die Aufnahmen in dem Spot die
Persönlichkeitsrechte des Politikers Alcides Bernal, der bei der
Kommunalwahl am 7. Oktober aussichtsreicher Kandidat für das Amt des
Bürgermeisters von Campo Grande (Bundesstaat Mato Grosso do Sul) ist.
Gericht wollte YouTube im ganzen Bundesstaat sperren
Google-Chef droht wegen
YouTube-Video Verhaftung
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Allerdings war ein am Dienstag noch zugängiger Link zu dem Video
am Mittwoch nicht mehr abrufbar. Unter einer anderen Adresse war das
rund dreieinhalb Minuten lange Video über Bernal dagegen weiter zu
sehen. Die Order zu Festnahme erging bereits vorige Woche wegen der
Nichterfüllung von Auflagen und wurde diese Woche bestätigt. Das
Gericht hatte in seinem Urteil nicht nur die Entfernung des Spots
verlangt, sondern auch eine Sperrung von YouTube in Campo Grande oder
besser noch im ganzen Bundesstaat Mato Grosso do Sul für 24 Stunden.
Google argumentiert dagegen, das Unternehmen sei nicht für Inhalte verantwortlich, die auf YouTube eingestellt werden. In dem fraglichen Video wird dem Kandidaten in reißerischer Aufmachung unter anderem vorgeworfen, er habe 1996 eine Geliebte zur einer in Brasilien strafbaren Abtreibung drängen wollen. Zudem soll er im betrunkenen Zustand seinen minderjährigen Sohn geschlagen haben. Der Haftbefehl sei an die Polizei nach São Paulo weitergeleitet worden, wo der Google-Chef seinen Wohnsitz hat. Bislang wurde er noch nicht festgenommen.