Zweites Display

YotaPhone: Das E-Ink-Smartphone kommt im Dezember für 499 Euro nach Deutschland

Das YotaPhone geht auch in Deutschland in den Verkauf. Das zweite E-Ink-Display zeigt zusätzliche Informationen auch dann noch an, wenn der Akku leer ist.
Von Hans-Georg Kluge

Das YotaPhone mit zwei Displays. Das YotaPhone mit zwei Displays.
Bild: YotaDevices
Der russische Hersteller YotaDevices hat sein lange erwartetes E-Ink-Smartphone YotaPhone vorgestellt. Auf einer Veranstaltung in Moskau präsentierte der Firmen-Chef Vladislav Martynov das Smartphone mit zwei Displays. Auf der IFA hatten wir bereits die Gelegenheit, das YotaPhone auszuprobieren. Unsere Eindrücke lesen Sie in unserer Meldung.

Das E-Ink-Display: Second Screen auf der Rückseite

Das YotaPhone mit zwei Displays. Das YotaPhone mit zwei Displays.
Bild: YotaDevices
Auf der Vorderseite des Smartphones ist ein klassisches LC-Display verbaut. Die Besonderheit findet sich deswegen auf der Rückseite. Dort befindet sich ein 4,3-Zoll-E-Ink-Display mit einer Auflösung von 360 mal 640 Pixel. Der große Vorteil dieser Technik ist, dass das zweite Display nur dann Strom verbraucht, wenn die angezeigten Inhalte verändert werden. Selbst ohne Stromversorgung bleibt das Bild erhalten.

Mit dem YotaPhone sind daher vollkommen neuartige Nutzungsszenarien möglich. Der Hersteller hat mehrere Apps dafür entwickelt. Auf dem E-Ink-Display zeigt das Smartphone beispielsweise Benachrichtigungen über SMS oder eingehende E-Mails an. Mit Hilfe einer Dashboard-App können Nutzer dies auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Die Informationen bleiben auf der Rückseite stets sichtbar.

Zweites Display mit Zusatz-Nutzen

Das E-Ink-Display zeigt eine Karte von Google Maps an. Das E-Ink-Display zeigt eine Karte von Google Maps an.
Bild: YotaDevices
Auf dem YotaPhone kommen noch weitere spezielle Apps zum Einsatz. YotaDevices CEO Martynov spricht von 60 einzigartigen Features. Während der Veranstaltung führte er einige dieser Funktionen vor. In einer eigens entwickelten E-Book-Reader-App lassen sich Übersetzungen fremdsprachiger Passagen aufrufen, indem das Telefon gedreht wird. Ein ähnliches Konzept kommt bei TeachMe zum Tragen. Wie auf Karteikarten zeigt die App auf den beiden Displays die zusammengehörenden Informationen an.

Auch für kuriose Anwendungen findet das E-Ink-Display Verwendung: Zum Beispiel zeigt die Kamera-App auf dem E-Ink-Display eine frontale Ansicht einer klassischen Kamera an, wenn der Nutzer fotografieren möchte. Externe Entwickler können auf spezielle APIs zugreifen. So können auch andere Apps Funktionen auf das E-Ink-Display auslagern.

Martynov weist während der Präsentation darauf hin, dass E-Ink-Displays recht hitzeempfindlich sind. Deswegen musste die Gehäusekonstruktion auf die Verteilung der Abwärme optimiert werden.

Die technischen Daten des YotaPhone

Das YotaPhone verfügt auf der Vorderseite über ein 4,3-Zoll-Display mit einer Auflösung von 720 mal 1 280 Pixel. Das YotaPhone erscheint noch im Dezember auch in Deutschland. Daneben soll es im Online-Shop des Herstellers erhältlich sein. Der Dual-Core-Prozessor stammt von Qualcomm und taktet mit bis zu 1,7 GHz und kann auf 2 GB Arbeitsspeicher zugreifen.

Der Akku hat eine Kapazität von 1 800 mAh. Das soll für eine Akkulaufzeit auf dem Niveau anderer Smartphones reichen. Als Kamera kommt auf der Rückseite eine 13-Megapixel-Kamera zum Einsatz - auf der Vorderseite gibt es für Video-Chats eine Kamera mit einer Auflösung von 1 Megapixel. Das Smartphone wiegt 146 Gramm.

LTE ist in drei Frequenzbändern an Bord - darunter die wichtigen Frequenzen, die in Deutschland Verwendung finden. Das YotaPhone unterstützt WLAN und Bluetooth in den aktuellen Standards.

Zum Marktstart ist die Android-Version 4.2.2 installiert. Yota Devices plant jedoch, Aktualisierungen zu veröffentlichen, konkrete Ankündigen blieben auf der Veranstaltung jedoch aus.

Marktstart noch im Dezember

Das YotaPhone soll im Online-Shop des Herstellers und auch im Einzelhandel erhältlich sein. Der Preis liegt bei 499 Euro.

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