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XCom stellt Verleih von Roaming-Hotspots ein

XCom Global verlieh seit 2010 internationale Roaming-Hotspots zum Einheitspreis an Reisende. Allerdings drohten teils saftige Zusatzgebühren. Zum Jahresende stellt der Anbieter nun den Verleih ein.
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XCom Global stellt den Verleih von Roaming-Hotspots ein XCom Global stellt den Verleih von Roaming-Hotspots ein
Bild: XCom Global
Da die Nutzung des heimischen Mobil­funk­tarifs im außer­euro­päischen Ausland zu hohen Folge­kosten führen kann, vor allem beim Daten-Roaming, gibt es seit einigen Jahren Anbieter von internationalen Roaming-SIMs und Roaming-Hotspots. Insbesondere wenn der Anbieter gleich einen Hotspot mitliefert, ist das Surfen im Ausland auch mit mehreren Geräten gleichzeitig möglich. In der Regel gibt es die Roaming-Hotspots zum Kauf oder zur Miete.

Das US-amerikanische Unternehmen XCom Global stellt nun den Betrieb ohne Angabe von Gründen ein. Von XCom können also zukünftig keine Roamig-Hotspots mehr bezogen werden.

Das waren die Konditionen und Preise

XCom Global stellt den Verleih von Roaming-Hotspots ein XCom Global stellt den Verleih von Roaming-Hotspots ein
Bild: XCom Global
XCom startete den Betrieb im Frühjahr 2010 mit dem Verleih von Roaming-Hotspots an Reisende, damals gab es zwei Datentarife: Einen unlimitierten Tarif für 21 Länder sowie einen limitierten Tarif für 130 Länder. Sukzessive wurde die Nutzbarkeit auf rund 175 Länder ausgeweitet, was beinahe der ganzen Welt entspricht.

XCom wandte sich dabei nicht nur an Bürger Nordamerikas, die außerhalb ihres Kontinents verreisen wollten. Auch Privat- und Geschäftsreisende, die in von außerhalb in die USA reisen, umwarb XCom. Obwohl es für viele Besucher sicherlich günstiger war, die SIM-Karte eines US-Providers zu erwerben, warb XCom mit einer unkomplizierten Abwicklung: Ein Reisender konnte schon in seinem Heimatland den Hotspot über das Internet bestellen, dieser wurde dann an eine Wunschadresse in den USA geliefert, beispielsweise ins Hotel. Eine Tagesflatrate fürs Surfen mit bis zu 10 Geräten kostete 7,77 US-Dollar (rund 6,70 Euro). Der Hotspot funkte auch im LTE-Netz. Am letzten Reisetag musste der Kunde den Hotspot in die vorbereitete Rücksendetasche stecken und in einer FedEx-Annahmestelle abgeben.

Egal in welches Land man mit dem XCom-Hotspot reiste: Die Tagesflat kostete immer 7,77 US-Dollar. Besuchte man auf einer Reise allerdings mehr als zwei Länder, berechnete XCom einen einmaligen Aufschlag von 30 US-Dollar. Auch Zubehör wie Ersatzbatterie, KFZ-Ladegerät oder eine Versicherung ließ XCom sich separat bezahlen. Die Fair-Use-Regelung führte dazu, dass die Datengeschwindigkeit bei exzessiver Nutzung je nach Roaming-Partner früher oder später gedrosselt werden konnte. XCom empfahl also, automatische Datensicherungen in Cloud-Services abzustellen und keine Video-Streaming-Dienste über den Hotspot zu nutzen. Zusatzkosten für eine exzessive Nutzung gab es allerdings nicht.

Und dann gab es noch die Versandkosten als zusätzliche Einnahmequelle für XCom: Wer mehr als neun Arbeitstage vor Reisebeginn bestellte, zahlte als Frühbucher 9 US-Dollar, der Standardversand kostete bereits 19 Dollar. Für Express-, Übernacht- und Wochenendlieferung berechnete der Anbieter je nach Zeitspanne zwischen 25 und 120 Dollar. Für den Auslands-Versand verlangte XCom 35 Dollar nach Kanada, Mexiko und Australien beziehungsweise 80 Dollar in den Rest der Welt. Ein Schnäppchen war die Miete eines XCom-Roaming-Hotspots also nicht gerade.

So lange sind die XCom-Hotspots noch nutzbar

Seit dem 10. November werden nur noch Bestellungen in begrenzter Menge angenommen, ab dem 17. November sind gar keine Bestellungen mehr möglich. Am 30. November beendet XCom nach eigenen Angaben den 24/7-Kundensupport.

Der eigentliche Betrieb der Hotspots soll dann Mitte bis Ende Dezember eingestellt werden, ein genaues Datum nennt XCom hierfür nicht. Ab Januar dürften die Hotspots aber endgültig nicht mehr nutzbar sein.

Interessant ist, dass XCom in seiner Kundenmitteilung davon spricht, das "USA-Geschäft aufzugeben". Ob und wann gegebenenfalls ein Neustart in einem anderen Land geplant ist, dazu äußerte sich der Anbieter bislang nicht.

Deutsche, die in die USA reisen, können sich alternativ den T-Mobile Tourist Plan mit 1000 Minuten, SMS-Flat und 2 GB anschauen

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