Banking

N26 bekommt Konkurrenz durch Wirecard

Wirecard will seine Mobile-Payment-Marke zu einer Smartphone-Bank nach Vorbild von N26 ausbauen. Nun gibt es erste Pläne für zusätzliche Dienste.
Von

Wirecard will Boon ausbauen Wirecard will Boon ausbauen
Foto/Logo: Wirecard, Montage: teltarif.de
Wirecard ist vor allem durch sein mobiles Bezahlsystem Boon bekannt. Schon vor mehr als einem Jahr war dieser Anbieter eine inoffizielle Möglichkeit, um Apple Pay schon vor dem offiziellen Start in Deutschland zu nutzen. Bei Google Pay ist Boon vom Deutschland-Start an mit dabei und die Marke will auch zu den Kreditinstituten gehören, die Apple Pay noch in diesem Jahr auch offiziell für deutsche Kunden anbieten.

Wie das Handelsblatt berichtet, soll es aber nicht bei der mobilen Bezahl-Lösung bleiben, die auch bei Garmin Pay und Fitbit Pay in Deutschland am Start ist. Stattdessen will Wirecard künftig nach Vorbild von N26 auch die etablierten Banken im Privatkundengeschäft angreifen. "Künftig sollen die Kunden via Boon Überweisungen tätigen können, Kredite ausleihen und Versicherungen abschließen", so Wirecard-Vorstandschef Markus Braun gegenüber dem Handelsblatt.

Wirecard ist zwar bislang keine klassische Bank, besitzt aber eine Banklizenz. Die Marke Boon soll dem Handelsblatt-Bericht zufolge künftig durch immer mehr Mehrwertleistungen erweitert werden. So spreche das Unternehmen bereits mit großen Versicherern über Kooperationen. "Beispielsweise sollen die Kunden ein Luxus- oder Elektronikprodukt beim Kauf gleich versichern können", so der Vorstandschef des Unternehmens.

Wirecard hat große Pläne

Wirecard will Boon ausbauen Wirecard will Boon ausbauen
Foto/Logo: Wirecard, Montage: teltarif.de
Vergangene Woche ist Wirecard bereits in den Dax aufgenommen worden. Als Ziel strebt Wirecard an, den Börsenwert des Unternehmens mehr als zu vervierfachen. "Wir haben sicherlich das Potenzial, den Börsenwert in den kommenden Jahren auf mehr als 100 Milliarden Euro zu bringen", zeigt sich Markus Braun optimistisch. Derzeit ist Wirecard an der Börse mit rund 23 Milliarden Euro bewertet und damit teurer als manch etablierter Finanztitel wie die Deutsche Bank oder die Deutsche Börse.

Der Wirecard-Chef setzt darauf, dass der Trend weltweit weg vom Bargeld und hin zu mobilen Bezahllösungen geht. Allerdings ist diese Entwicklung je nach Land unterschiedlich ausgeprägt. In Deutschland ist es beispielsweise in Supermärkten und an Tankstellen in der Regel möglich, kontaktlos zu bezahlen und so auch Dienste wie Boon zu nutzen. In Cafés und Restaurants werden Google Pay & Co. schon deutlich weniger akzeptiert. Ganz anders in Spanien, wo man selbst die Autobahngebühr kontaktlos bezahlen kann.

Wir haben Boon mit Apple Pay im vergangenen Jahr bereits einem Test unterzogen. In einer weiteren Meldung berichten wir darüber, welche Erfahrungen wir dabei gemacht haben.

Mehr zum Thema Mobile Payment